PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag leichte Verluste verzeichnet. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging 0,44 Prozent tiefer bei 3013,96 Punkten aus dem Handel. Damit musste der Leitindex der Eurozone auf Wochensicht ein Minus von 0,47 Prozent hinnehmen. Im Januar summierte sich der Abschlag auf 3,06 Prozent. Damit verzeichnete der EuroStoxx 50 den schlechtesten Januar seit 2010. In Paris fiel der Cac-40-Index (PSE:PCAC) vor dem Wochenende um 0,34 Prozent auf 4165,72 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) verlor 0,43 Prozent auf 6510,44 Punkte, das ist ein Wochenminus von 2,30 Prozent.
'Während die Abwärtsbewegung noch am Vortag an Kraft zu verlieren schien, nimmt sie nun wieder Fahrt auf - Anleger gehen derzeit auf Nummer sicher und machen Kasse', kommentierte Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG. Vor allem die Schwellenländer, die wegen massiver Kapitalabflüsse angeschlagen erscheinen, drückten auf die Stimmung. Auch die wesentlich schwächer als erwartet ausgefallene Einzelhandelsumsätze in Deutschland hätten die Nervosität verstärkt. Die nach enttäuschenden Quartalsbilanzen niedrigere Wall Street belastete zusätzlich. Einige Börsianer sehen zudem einen schwachen Auftaktmonat als Vorboten für ein schlechtes Gesamtjahr an den Börsen und sind nun skeptischer.
Banken und Versicherer zählten zu den größten Verlierern im europäischen Geschäft. Die Aktie der Deutschen Bank (ETR:DBK) war mit einem Minus von 2,79 Prozent der schwächste Einzelwert in EuroStoxx- und Stoxx 50. Die Analysten von Barclays stuften das Papier des Frankfurter Branchenprimus ab. Mit dem Blick auf die Sektorindizes stellte der Stoxx 600 Insurance (DJX:SXIP) mit einem Abschlag von 0,74 Prozent auch die schlechteste Branche.
Bester Sektor waren dagegen in Gesamteuropa die Konsumwerte im Stoxx 600 Personal & Household Goods (DJX:SXQP) mit einem Plus von 1,63 Prozent. Hier stachen LVMH-Aktien (PSE:PMC) mit einem Kursgewinn von 7,88 Prozent auf 132,15 Euro hervor. Das Papier war damit auch Tagessieger in EuroStoxx 50. Der weltgrößte Luxusgüterkonzern wird noch exklusiver - und hat damit Erfolg. Im Weihnachtsgeschäft war insbesondere das Lederwaren- und Modegeschäft rund um die Stammmarke Louis Vuitton wieder stärker als erwartet gewachsen. Analysten reagierten positiv auf die Zahlen.
Tagesgewinner im FTSE 100 waren BT Group
Zudem stand an diesem Tag der Börsengang des Telekominvestors Altice (ASX:ATC) im Blick. Die Papiere der Muttergesellschaft des französischen Kabelnetzbetreibers Numericable beendeten ihren ersten Handelstag an der Börse in Amsterdam bei 28,58 Euro. Der Ausgabepreis lag bei 28,25 Euro./fat/he