FRANKFURT (dpa-AFX) - An den internationalen Finanzmärkten ist die näher rückende geldpolitische Wende in den USA schlecht aufgenommen worden. Sowohl an den Börsen als auch im Handel mit Staatsanleihen gab es am Donnerstag deutliche Verluste. Der amerikanische Dollar profitierte indes von der Aussicht auf eine etwas geringere Geldschwemme der US-Notenbank Fed. Der Goldpreis stand ebenso unter Druck wie Finanzkontrakte auf Rohöl.
Die Kurse an der Wall Street waren bereits am Mittwochabend ins Minus gedreht, nachdem das Protokoll zur jüngsten Fed-Zinssitzung Hinweise auf einen nahenden Kurswechsel lieferte. Die asiatischen Aktienmärkte gaben in der Nacht auf Donnerstag auf breiter Front nach, besonders stark in Indien, Thailand und Südkorea. In China fielen die wichtigsten Börsenindizes um jeweils mehr als ein halbes Prozent. Die Börse in Tokio bildete mit einem Plus von knapp zwei Prozent einen Ausreißer. Händler nannten den schwachen Yen als treibende Kraft.
Am Devisenmarkt legte der US-Dollar auf breiter Front zu. Im Gegenzug gerieten nicht nur die Währungen anderer großer Industrieländer wie der Euro unter Druck. Abschläge mussten auch Währungen zahlreicher Schwellenländern hinnehmen. An den Anleihemärkten erhöhten sich die Renditen sowohl in den USA als auch in Europa spürbar, die Kurse gaben entsprechend nach. Der Goldpreis hatte bereits am Mittwochabend deutlich Federn gelassen und war mit 1.242 Dollar auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli gefallen. Rohöl stand ebenfalls unter Druck.
Bankanalysten hoben allerdings hervor, dass der genau Zeitpunkt sehr von der kurzfristigen Entwicklung am Jobmarkt abhängen dürfte. Sollte der Anfang Dezember anstehende Arbeitsmarktbericht für November nicht enttäuschen, sei ein erster Schritt auf der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember möglich.
Viele Fed-Beobachter gehen unterdessen immer noch davon aus, dass die Federal Reserve ihren Kurswechsel erst im kommenden Jahr einläuten wird - nicht zuletzt wegen politischer Unwägbarkeiten. Anfang 2014 läuft nicht nur das Übergangsbudget der Regierung aus, auch die staatliche Schuldengrenze droht abermals überschritten zu werden. Ob der politische Streit erneut eskaliert, ist derzeit schwer absehbar. Anfang Oktober hatte die Politkrise zu einem zweiwöchigen Regierungsstillstand (Shutdown) geführt./rum/bgf/fbr
Die Kurse an der Wall Street waren bereits am Mittwochabend ins Minus gedreht, nachdem das Protokoll zur jüngsten Fed-Zinssitzung Hinweise auf einen nahenden Kurswechsel lieferte. Die asiatischen Aktienmärkte gaben in der Nacht auf Donnerstag auf breiter Front nach, besonders stark in Indien, Thailand und Südkorea. In China fielen die wichtigsten Börsenindizes um jeweils mehr als ein halbes Prozent. Die Börse in Tokio bildete mit einem Plus von knapp zwei Prozent einen Ausreißer. Händler nannten den schwachen Yen als treibende Kraft.
BÖRSEN UNTER DRUCK - DOLLAR STEIGT
Auch in Europa ging es an den Börsen abwärts. Der Dax verlor im Vormittagshandel 0,65 Prozent, der EuroStoxx 50 fiel um 0,83 Prozent zurück. Laut Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) schürt das Protokoll Angst vor dem 'Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik.'Am Devisenmarkt legte der US-Dollar auf breiter Front zu. Im Gegenzug gerieten nicht nur die Währungen anderer großer Industrieländer wie der Euro unter Druck. Abschläge mussten auch Währungen zahlreicher Schwellenländern hinnehmen. An den Anleihemärkten erhöhten sich die Renditen sowohl in den USA als auch in Europa spürbar, die Kurse gaben entsprechend nach. Der Goldpreis hatte bereits am Mittwochabend deutlich Federn gelassen und war mit 1.242 Dollar auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli gefallen. Rohöl stand ebenfalls unter Druck.
FED-KURSWECHSEL RÜCKT NÄHER
Die amerikanische Notenbank steuert offenbar immer zielstrebiger auf eine sachte Verringerung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe zu. Das Protokoll zur Zinssitzung Ende Oktober gab hierauf deutliche Hinweise. Demnach erwartet der Offenmarktausschuss FOMC, dass sich die Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert, was eine erste Rückführung der quantitativen Lockerung in den kommenden Monaten ermöglichen würde.Bankanalysten hoben allerdings hervor, dass der genau Zeitpunkt sehr von der kurzfristigen Entwicklung am Jobmarkt abhängen dürfte. Sollte der Anfang Dezember anstehende Arbeitsmarktbericht für November nicht enttäuschen, sei ein erster Schritt auf der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember möglich.
Viele Fed-Beobachter gehen unterdessen immer noch davon aus, dass die Federal Reserve ihren Kurswechsel erst im kommenden Jahr einläuten wird - nicht zuletzt wegen politischer Unwägbarkeiten. Anfang 2014 läuft nicht nur das Übergangsbudget der Regierung aus, auch die staatliche Schuldengrenze droht abermals überschritten zu werden. Ob der politische Streit erneut eskaliert, ist derzeit schwer absehbar. Anfang Oktober hatte die Politkrise zu einem zweiwöchigen Regierungsstillstand (Shutdown) geführt./rum/bgf/fbr