🔺 Alles auf Rekordniveau? Hol dir jetzt Top-Aktien wie diese zum besten Preis!Aktien-Perlen entdecken

Kartellamtspräsident Mundt plädiert für ein neues Ökostrom-Fördermodell

Veröffentlicht am 20.07.2012, 09:36
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, fordert ein neues Fördermodell für die erneuerbaren Energien. Noch immer folge die bisherige Förderung dem Modell einer Anschubfinanzierung für eine im Entstehen begriffene Industrie. 'Eine Fortsetzung dieses Förderregimes droht die Haushaltskunden jedoch finanziell hoffnungslos zu überfordern, die stromintensive Industrie zu vertreiben und den bestehenden konventionellen Kraftwerkspark partiell in Investitionsruinen zu verwandeln', schreibt Mundt in einem Gastbeitrag in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Freitag). Bereits 20 Prozent des Stroms in Deutschland seien somit im vergangenen Jahr außerhalb jeglicher Marktmechanismen produziert und vertrieben worden.

Als Folge gebe der Strompreis an der Börse 'immer besser Auskunft über die aktuellen Wetterverhältnisse', als die tatsächlichen Knappheitssignale des Marktes widerzuspiegeln. 'Zudem explodieren aufgrund der Fehlanreize die Kosten.' Die Energieverbraucher haben allein 2011 rund 14 Milliarden Euro für die Förderung der erneuerbaren Energien gezahlt. Als Alternative schlägt Mundt ein Quotenmodell vor, bei dem die Stromversorger verpflichtet werden, einen bestimmten Anteil des gelieferten Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Dies sei am ehesten geeignet, die Ausbauziele möglichst effizient und kostengünstig zu erreichen.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bedarf es nach Einschätzung von Mundt aber zudem zunehmend flexibel steuerbarer Kraftwerke. Er verweist jedoch darauf, dass die Chancen auf einen lohnenden Betrieb für solche konventionellen Kraftwerke sinken. Daher hält er einen regulatorischen Eingriff letztendlich doch für nötig. Seiner Meinung nach könnte die Einführung so genannter 'Kapazitätsmärkte' eine Lösung sein. Das sind Mechanismen, bei denen Kraftwerksbetreiber nicht erst für die Lieferung von Strom, sondern schon für das Bereithalten von Kraftwerkskapazitäten und gesicherter, schnell abrufbarer Leistung entlohnt werden.

Um hier nicht den Wettbewerb völlig auszubremsen, müssten laut Mundt bestimmte Grundsätze eingehalten werden. Zunächst einmal sei eine fundierte Analyse des tatsächlichen Bedarfs wichtig. Zudem sollten die Marktteilnehmer beim Schließen von Kapazitätslücken auf den gesamten europäischen Elektrizitätsbinnenmarkt zurückgreifen und nicht Deutschland als 'eine Insel' begreifen. Als nächstes sollte mithilfe des technischen Fortschritts mehr als bisher versucht werden, auf das wechselnde Stromangebot mit einer flexiblen Nachfrage reagieren zu können, etwa mit intelligenten Netzen. Zuletzt sei es wichtig, die Erzeugungskapazitäten über Ausschreibungen zu beschaffen. Auch alte Anlagen könnten zum Einsatz kommen, wichtig sei, dass stets die kostengünstigste Lösung gewählt werde./nmu/enl/she

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.