HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas bekommt zunehmend die schwierige wirtschaftliche Situation in Europa zu spüren. Auch der starke Euro im Vergleich zu anderen Währungen macht der weltweiten Nummer zwei hinter Nike zu schaffen. Für das Gesamtjahr senkte der Konzern deshalb seine Umsatzprognose. Konzernweit sollen die Erlöse von zuletzt 14,9 Milliarden Euro währungsbereinigt nun nur noch im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, wie Adidas am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte sich der Konzern ein Plus von annähernd 5 Prozent zugetraut. Zum Handelsstart geriet die Aktie unter Druck.
'Das schwache Marktumfeld in Europa und die ungünstige Entwicklung mehrerer Währungen gegenüber dem Euro deuten daraufhin, dass sich die Erreichung der Konzernziele für das Gesamtjahr 2013 schwieriger gestalten wird als ursprünglich angenommen', hieß es in der Mitteilung. Der Konzern geht allerdings davon aus, dass die Umsatzentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wieder an Dynamik gewinnt. Vor allem das vierte Quartal soll deutlich positiver ausfallen. Der Konzern wird gegen Ende des Jahres bereits die ersten Produkte für die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien 2014 ausliefern. Der Verkauf von Bällen, Schuhen und Trikots soll im kommenden Jahr einen Fußballumsatz von zwei Milliarden Euro bringen.
Die Aktien von Adidas rutschten in den ersten Handelsminuten an das Dax-Ende mit minus 3,24 Prozent auf 83,00 Euro. Sie waren damit der mit Abstand größte Verlierer im Leitindex, der zeitgleich 0,20 Prozent zulegte.
EUROPA-UMSATZ SINKT ZWEISTELLIG
Im zweiten Quartal zeigte die Umsatzkurve nach unten. Um 3,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gingen die Erlöse von April bis Juni zurück. Währungsbereinigt blieben sie stabil. Das Betriebsergebnis nahm im gleichen Zeitraum um 1,9 Prozent auf 252 Millionen Euro ab. Der Nettogewinn stieg allerdings um gut vier Prozent auf 172 Millionen Euro, da die Steuerlast etwas geringer war. Die Erwartungen der Analysten verfehlte Adidas.
Einen Umsatzrückgang von gut zwölf Prozent verbuchte der Konzern in Westeuropa. Allerdings hatten im Vorjahr die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele dem Geschäft auch einen kräftigen Schub nach vorn gegeben. 2013 muss ohne solche Mega-Events auskommen. Rückgänge erlitt Adidas auch in Nordamerika, wohingegen China und Lateinamerika deutlich zulegen konnten.
REEBOK ERHOLT SICH - GOLF-SEGMENT SCHWÄCHELT
Gute Nachrichten hatte Adidas von der Tochter Reebok im Gepäck. Nach etlichen rückläufigen Quartalen konnte Reebok wieder einen Umsatzanstieg von 5,7 Prozent verbuchen. Dazu trug auch bei, dass der schwierige Vorjahresvergleich aufgrund des Verlusts der Ausrüsterlizenz für die National Football League (NFL) wegfiel. Adidas will die Tochter in erster Linie auf das Thema Fitness ausrichten.
Hingegen schwächelte die Golfsparte. Deren Umsatz sank um über 13 Prozent. Der Konzern begründete dies mit einem schwierigen Umfeld auf dem Golfmarkt aufgrund eines verspäteten Saisonstarts.
Derzeit baut Adidas sein Netz eigener Läden deutlich aus, und dies vor allem in den Schwellenländern. Zudem ist es den Franken gelungen, bei etlichen Sportartikeln die Preise anzuheben. Dies wirkt sich günstig auf die Gewinnspannen aus. Der Konzern zeigte sich deshalb etwas optimistischer als bislang für die Entwicklung der Bruttomarge im Gesamtjahr. Diese Kennziffer zeigt, wie viel vom Umsatz nach Abzug der Herstellungskosten übrig bleibt. Ende des ersten Halbjahres lag sie bei gut 50 Prozent. Seine Gewinnprognose für 2013 bestätigte Adidas. Der Überschuss soll weiterhin auf 890 bis 920 Millionen Euro zulegen nach 791 Millionen Euro im Vorjahr./she/ep/stk
'Das schwache Marktumfeld in Europa und die ungünstige Entwicklung mehrerer Währungen gegenüber dem Euro deuten daraufhin, dass sich die Erreichung der Konzernziele für das Gesamtjahr 2013 schwieriger gestalten wird als ursprünglich angenommen', hieß es in der Mitteilung. Der Konzern geht allerdings davon aus, dass die Umsatzentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wieder an Dynamik gewinnt. Vor allem das vierte Quartal soll deutlich positiver ausfallen. Der Konzern wird gegen Ende des Jahres bereits die ersten Produkte für die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien 2014 ausliefern. Der Verkauf von Bällen, Schuhen und Trikots soll im kommenden Jahr einen Fußballumsatz von zwei Milliarden Euro bringen.
Die Aktien von Adidas rutschten in den ersten Handelsminuten an das Dax-Ende
EUROPA-UMSATZ SINKT ZWEISTELLIG
Im zweiten Quartal zeigte die Umsatzkurve nach unten. Um 3,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gingen die Erlöse von April bis Juni zurück. Währungsbereinigt blieben sie stabil. Das Betriebsergebnis nahm im gleichen Zeitraum um 1,9 Prozent auf 252 Millionen Euro ab. Der Nettogewinn stieg allerdings um gut vier Prozent auf 172 Millionen Euro, da die Steuerlast etwas geringer war. Die Erwartungen der Analysten verfehlte Adidas.
Einen Umsatzrückgang von gut zwölf Prozent verbuchte der Konzern in Westeuropa. Allerdings hatten im Vorjahr die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele dem Geschäft auch einen kräftigen Schub nach vorn gegeben. 2013 muss ohne solche Mega-Events auskommen. Rückgänge erlitt Adidas auch in Nordamerika, wohingegen China und Lateinamerika deutlich zulegen konnten.
REEBOK ERHOLT SICH - GOLF-SEGMENT SCHWÄCHELT
Gute Nachrichten hatte Adidas von der Tochter Reebok im Gepäck. Nach etlichen rückläufigen Quartalen konnte Reebok wieder einen Umsatzanstieg von 5,7 Prozent verbuchen. Dazu trug auch bei, dass der schwierige Vorjahresvergleich aufgrund des Verlusts der Ausrüsterlizenz für die National Football League (NFL) wegfiel. Adidas will die Tochter in erster Linie auf das Thema Fitness ausrichten.
Hingegen schwächelte die Golfsparte. Deren Umsatz sank um über 13 Prozent. Der Konzern begründete dies mit einem schwierigen Umfeld auf dem Golfmarkt aufgrund eines verspäteten Saisonstarts.
Derzeit baut Adidas sein Netz eigener Läden deutlich aus, und dies vor allem in den Schwellenländern. Zudem ist es den Franken gelungen, bei etlichen Sportartikeln die Preise anzuheben. Dies wirkt sich günstig auf die Gewinnspannen aus. Der Konzern zeigte sich deshalb etwas optimistischer als bislang für die Entwicklung der Bruttomarge im Gesamtjahr. Diese Kennziffer zeigt, wie viel vom Umsatz nach Abzug der Herstellungskosten übrig bleibt. Ende des ersten Halbjahres lag sie bei gut 50 Prozent. Seine Gewinnprognose für 2013 bestätigte Adidas. Der Überschuss soll weiterhin auf 890 bis 920 Millionen Euro zulegen nach 791 Millionen Euro im Vorjahr./she/ep/stk