BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Spitzenkandidat und -Fraktionschef Rainer Brüderle hält nach der Wahl in Italien einen Austritt der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft aus der Währungsunion für möglich. Es könne sein, 'dass sie rausgehen', sagte Brüderle am späten Donnerstagabend in der ZDF-Sendung 'Maybrit Illner'.
Italien müsse selbst entscheiden, ob es sich bei der gemeinsamen Währung anpassen wolle: 'Und wenn sie das nicht wollen, müssen sie die Konsequenzen ziehen.' Die Alternative zu einem Euro-Austritt sei, dass Italien drastische Maßnahmen ergreife. Die Entscheidung liege bei Italien. Das Land gehe nicht pleite, es werde die Kraft haben. Er mache sich viel mehr Sorgen um Frankreich, so Brüderle.
Der neue Vorsitzende der 'Wirtschaftsweisen', Christoph Schmidt, warnte vor den Folgen eines Euro-Austritts Italiens: 'Wenn Italien ausscheiden sollte, würde die Währungsunion wohl nicht überleben', sagte der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstituts (RWI) der 'Welt'.
Schmidt befürchtet, dass Investoren im Falle eines Austritts die Integrität der Währungsunion insgesamt infrage stellen werden: 'Das kann schnell zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden', sagte der Ökonom. Er forderte die Krisenländer der Euro-Zone auf, an ihrem Reformkurs festzuhalten. Auch für Frankreich hält er dies für geboten: 'Ich würde Frankreich noch nicht als kranken Mann Europas bezeichnen. Aber es besteht die Gefahr, dass uns dieses Land noch große Sorgen bereiten könnte.'
Die SPD kritisierte Brüderles Äußerungen als 'unverantwortlich'. Damit disqualifiziere dieser sich erneut für eine politische Spitzenposition, sagte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß. 'Mit seinen Äußerungen hat Brüderle bereits in den vergangenen Jahren öfter zur Destabilisierung der Situation der Eurozone beigetragen', kritisierte Poß./sl/tb/DP/bgf
Italien müsse selbst entscheiden, ob es sich bei der gemeinsamen Währung anpassen wolle: 'Und wenn sie das nicht wollen, müssen sie die Konsequenzen ziehen.' Die Alternative zu einem Euro-Austritt sei, dass Italien drastische Maßnahmen ergreife. Die Entscheidung liege bei Italien. Das Land gehe nicht pleite, es werde die Kraft haben. Er mache sich viel mehr Sorgen um Frankreich, so Brüderle.
Der neue Vorsitzende der 'Wirtschaftsweisen', Christoph Schmidt, warnte vor den Folgen eines Euro-Austritts Italiens: 'Wenn Italien ausscheiden sollte, würde die Währungsunion wohl nicht überleben', sagte der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsforschungsinstituts (RWI) der 'Welt'.
Schmidt befürchtet, dass Investoren im Falle eines Austritts die Integrität der Währungsunion insgesamt infrage stellen werden: 'Das kann schnell zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden', sagte der Ökonom. Er forderte die Krisenländer der Euro-Zone auf, an ihrem Reformkurs festzuhalten. Auch für Frankreich hält er dies für geboten: 'Ich würde Frankreich noch nicht als kranken Mann Europas bezeichnen. Aber es besteht die Gefahr, dass uns dieses Land noch große Sorgen bereiten könnte.'
Die SPD kritisierte Brüderles Äußerungen als 'unverantwortlich'. Damit disqualifiziere dieser sich erneut für eine politische Spitzenposition, sagte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß. 'Mit seinen Äußerungen hat Brüderle bereits in den vergangenen Jahren öfter zur Destabilisierung der Situation der Eurozone beigetragen', kritisierte Poß./sl/tb/DP/bgf