FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Ungeachtet der Euro-Schuldenkrise glauben die Manager und Geschäftsführer der deutschen Profi-Fußballclubs fest an die Fortsetzung der wirtschaftlichen Bundesliga-Erfolgsstory. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsberatung Ernst & Young erwartet die Branche für die kommende Saison - schon ein Jahr vor Inkrafttreten des neuen Rekord-Medienvertrages - deutlich mehr Einnahmen bei nur leicht steigenden oder im Oberhaus sogar sinkenden Kosten.
'Der deutsche Fußball befindet sich auf einem guten Weg. Die finanzielle Situation hat sich weiter spürbar verbessert - vor allem dank des konjunkturellen Umfelds und eines gestiegenen Kostenbewusstseins aufseiten der Clubs', erklärte der Autor der Studie, Thomas Fuggenthaler, am Mittwoch in Frankfurt.
Investieren wollen die Vereine vor allem in die Spielerkader, aber auch in die Nachwuchsförderung. In der 2. und 3. Liga stehen auch moderne Stadien mit großen VIP-Bereichen, wie sie in der Bundesliga bereits vorhanden sind, hoch im Kurs. Insbesondere kleinere Drittligisten wollen ihre Umsätze dadurch deutlich steigern.
Zudem hat Fuggenthaler ein Umdenken bei den Vereinen festgestellt. Immerhin 73 Prozent gaben an, das zusätzlich erwirtschaftete Geld für die Tilgung von Verbindlichkeiten aufwenden zu wollen. Vor vier Jahren war dazu lediglich ein Drittel der Vereine bereit.
Bei der Umfrage gaben 57 Prozent der Clubs aus den ersten beiden Ligen an, dass sie im Vorjahr einen Gewinn erzielt hätten. In der Bundesliga freut sich jeder zweite Verein (52 Prozent) sogar über einen 'hohen Gewinn'. Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatten die 18 Erstligisten im Vorjahr einen Gewinn von 52,5 Millionen Euro erzielt und die Verbindlichkeiten auf knapp 600 Millionen Euro gesenkt.
Nur noch jeder fünfte Club in den beiden Ligen schrieb rote Zahlen. 2010 war das noch bei fast der Hälfte der Fall. Allerdings ist das Gefälle zwischen Bundesliga und 2. Liga enorm groß. Die Vereine im Unterhaus hatten die Verluste in der Saison 2010/11 nach DFL-Angaben zwar um rund sieben Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro verringert. Die Verbindlichkeiten waren jedoch um 28 Prozent auf 163,5 Millionen Euro gestiegen - bei schrumpfendem Eigenkapital.
Deutlichen Nachholbedarf hat auch die 3. Liga, in der nur jeder dritte Verein zumindest einen kleinen Gewinn vorweisen konnte. Fast die Hälfte (47 Prozent) berichtete von Verlusten. Getreu dem Motto, 'Es kann nur besser werden', sehen die Drittligisten für sich aber die besten Entwicklungschancen und wollen den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg.
Im Schnitt rechnen sie für die kommende Saison mit Einnahmesteigerungen von neun Prozent, während in den beiden Ligen darüber lediglich ein Plus von sechs Prozent erwartet wird. Jeder dritte Drittligist will ein neues Stadion bauen, noch mal knapp die Hälfte plant Umbauten.
Das Ziel ist nahezu allerorten das gleiche: Höhere Einnahmen aus den VIP- und Businessbereichen, die für Sponsoren attraktiv sind. 'Sie machen nur einen niedrigen Prozentsatz der Sitzplätze aus, generieren aber etwa ein Drittel der Spieltageinnahmen', sagte Fuggenthaler zu den in den beiden oberen Ligen schon weit verbreiteten Logen und Business-Sessel. 'Die meisten Maßnahmen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre realisiert werden', erklärte Fuggenthaler. Als Hauptproblem bei der Verwirklichung ihrer Pläne sehen die Vereine die Finanzierung an.
Insgesamt steht der deutsche Fußball auf wirtschaftlich gesunden Füßen. Nachdem 2010/11 mit 1,94 Milliarden Euro ein neuer Umsatzrekord erzielt worden war, dürfte in der Vorsaison sogar erstmals die Zwei-Milliarden-Marke geknackt worden sein. Die genauen Zahlen veröffentlicht die DFL erst im Januar 2013. Einen Aderlass durch die Euro-Schuldenkrise befürchtet Fuggenthaler nicht: 'Grundsätzlich ist die Bereitschaft, für Fußball Geld auszugeben, ungebrochen groß.'/ceb/edo/DP/fbr
'Der deutsche Fußball befindet sich auf einem guten Weg. Die finanzielle Situation hat sich weiter spürbar verbessert - vor allem dank des konjunkturellen Umfelds und eines gestiegenen Kostenbewusstseins aufseiten der Clubs', erklärte der Autor der Studie, Thomas Fuggenthaler, am Mittwoch in Frankfurt.
Investieren wollen die Vereine vor allem in die Spielerkader, aber auch in die Nachwuchsförderung. In der 2. und 3. Liga stehen auch moderne Stadien mit großen VIP-Bereichen, wie sie in der Bundesliga bereits vorhanden sind, hoch im Kurs. Insbesondere kleinere Drittligisten wollen ihre Umsätze dadurch deutlich steigern.
Zudem hat Fuggenthaler ein Umdenken bei den Vereinen festgestellt. Immerhin 73 Prozent gaben an, das zusätzlich erwirtschaftete Geld für die Tilgung von Verbindlichkeiten aufwenden zu wollen. Vor vier Jahren war dazu lediglich ein Drittel der Vereine bereit.
Bei der Umfrage gaben 57 Prozent der Clubs aus den ersten beiden Ligen an, dass sie im Vorjahr einen Gewinn erzielt hätten. In der Bundesliga freut sich jeder zweite Verein (52 Prozent) sogar über einen 'hohen Gewinn'. Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatten die 18 Erstligisten im Vorjahr einen Gewinn von 52,5 Millionen Euro erzielt und die Verbindlichkeiten auf knapp 600 Millionen Euro gesenkt.
Nur noch jeder fünfte Club in den beiden Ligen schrieb rote Zahlen. 2010 war das noch bei fast der Hälfte der Fall. Allerdings ist das Gefälle zwischen Bundesliga und 2. Liga enorm groß. Die Vereine im Unterhaus hatten die Verluste in der Saison 2010/11 nach DFL-Angaben zwar um rund sieben Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro verringert. Die Verbindlichkeiten waren jedoch um 28 Prozent auf 163,5 Millionen Euro gestiegen - bei schrumpfendem Eigenkapital.
Deutlichen Nachholbedarf hat auch die 3. Liga, in der nur jeder dritte Verein zumindest einen kleinen Gewinn vorweisen konnte. Fast die Hälfte (47 Prozent) berichtete von Verlusten. Getreu dem Motto, 'Es kann nur besser werden', sehen die Drittligisten für sich aber die besten Entwicklungschancen und wollen den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg.
Im Schnitt rechnen sie für die kommende Saison mit Einnahmesteigerungen von neun Prozent, während in den beiden Ligen darüber lediglich ein Plus von sechs Prozent erwartet wird. Jeder dritte Drittligist will ein neues Stadion bauen, noch mal knapp die Hälfte plant Umbauten.
Das Ziel ist nahezu allerorten das gleiche: Höhere Einnahmen aus den VIP- und Businessbereichen, die für Sponsoren attraktiv sind. 'Sie machen nur einen niedrigen Prozentsatz der Sitzplätze aus, generieren aber etwa ein Drittel der Spieltageinnahmen', sagte Fuggenthaler zu den in den beiden oberen Ligen schon weit verbreiteten Logen und Business-Sessel. 'Die meisten Maßnahmen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre realisiert werden', erklärte Fuggenthaler. Als Hauptproblem bei der Verwirklichung ihrer Pläne sehen die Vereine die Finanzierung an.
Insgesamt steht der deutsche Fußball auf wirtschaftlich gesunden Füßen. Nachdem 2010/11 mit 1,94 Milliarden Euro ein neuer Umsatzrekord erzielt worden war, dürfte in der Vorsaison sogar erstmals die Zwei-Milliarden-Marke geknackt worden sein. Die genauen Zahlen veröffentlicht die DFL erst im Januar 2013. Einen Aderlass durch die Euro-Schuldenkrise befürchtet Fuggenthaler nicht: 'Grundsätzlich ist die Bereitschaft, für Fußball Geld auszugeben, ungebrochen groß.'/ceb/edo/DP/fbr