Was ist wohl der Grund, warum sich viele Menschen ein gut sortiertes Aktiendepot aufbauen? Vermutlich gibt es darauf nur eine logische Antwort. Weil sie nämlich mit den darin enthaltenen Werten eine ansehnliche Rendite erwirtschaften wollen.
Doch man könnte schnell ein Problem bekommen, wenn man sich nur auf etwaige Kursanstiege fokussiert. Denn die Börsen entwickeln manchmal so etwas wie ein Eigenleben. Und deshalb kommt es immer wieder mal vor, dass die internationalen Aktienmärkte in schwere Turbulenzen geraten.
Dabei ist es relativ egal, ob diese Phasen nur kurz oder etwas länger anhalten. Auf jeden Fall können sie mitunter sehr schmerzliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Depotwertes haben. Und ich möchte an dieser Stelle einfach einmal behaupten, dass solch eine Korrektur oder ein Börsencrash für jeden Anleger eine Ausnahmesituation darstellt.
Erfahrene Investoren wissen allerdings, dass solch ein Börsencrash zu einer gesunden Aktienmarktentwicklung leider mit dazugehört. Zudem kann er sogar auch einige positive Aspekte mit sich bringen. Zwei Beispiele dazu wollen wir uns im heutigen Artikel einmal kurz anschauen.
Die Märkte werden bereinigt Wie schön wäre es doch, wenn die Kurse immer nur unermüdlich von einem Hoch zum nächsten ziehen würden. Also der Gedanke klingt jedenfalls ziemlich verlockend und entspricht wohl dem Wunsch von jedem Aktieninvestor. Aber leider ist diese Vorstellung natürlich nicht als realistisch einzuschätzen.
Denn schließlich würde es ja bedeuten, dass die Börse für jeden Anleger eine risikolose Gelddruckmaschine wäre. Und genau deshalb würde es letztendlich auch nicht funktionieren. Wenn nämlich erst mal jeder investiert ist, würde es ja logischerweise irgendwann an Käufern fehlen, die die Kurse weiter in die Höhe treiben könnten.
Aber genau dieses Problem gibt es auch in der realen Börsenwelt. Denn wenn die Aktienkurse immer neue Höchststände erreichen, dann finden sich nämlich eventuell nicht mehr genug Kaufinteressierte, um für eine weitere Aufwärtsbewegung zu sorgen. Es ist also durchaus erstrebenswert, dass in so einem Fall wieder ein gesünderes Gleichgewicht hergestellt wird.
Und gerade ein Börsencrash ist meistens in der Lage, hier so etwas wie eine Initialzündung auszulösen. Viele Anleger verkaufen dann nämlich aus purer Angst eine Menge ihrer Aktien. Und diese Art von Umverteilung kann dann dafür Sorge tragen, dass erfolgreich wieder ein neuer Börsenzyklus eingeleitet werden kann.
Es gibt wieder jede Menge Kaufkurse Für uns Investoren kann ein Börsencrash aber noch etwas Vorteilhaftes bewirken. Schließlich werfen in solch einer heftigen Korrektur viele verängstigte Akteure massenhaft ihre Aktien auf den Markt. Wodurch sich in aller Regel die Kurse dann noch schneller weiter abwärtsbewegen.
Auch wenn dies auf den ersten Blick erschreckend klingt, könnten sich in solch einem Fall auf der anderen Seite aber auch exzellente Möglichkeiten auftun. Vor allem auch, weil in einem größeren Börsencrash recht häufig fast alle Aktien unter die Räder kommen.
Oft auch von Firmen, die wirtschaftlich eigentlich sehr gut dastehen. Hier bietet sich dann die seltene Gelegenheit, sich zu äußerst günstigen Konditionen die Aktien von attraktiven Konzernen in sein Depot zu holen. Nicht umsonst heißt es ja schließlich, dass gerade im Einkauf der Gewinn liegt.
Ich wollte jetzt mit diesen zwei Beispielen einfach einmal darauf hinweisen, dass man einen Börsencrash nicht unbedingt immer nur als schlimme Heimsuchung der Aktienmärkte ansehen muss. Und wie man sieht, ist es mit der richtigen Herangehensweise eventuell sogar möglich, auch einer heftigen Korrektur noch etwas Positives abzugewinnen.
Motley Fool Deutschland 2022