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Magische Finanzmathematik: Darum sind die ersten 100.000 Euro schon die Hälfte auf dem Weg zum Millionär

Veröffentlicht am 17.11.2018, 09:16
Magische Finanzmathematik: Darum sind die ersten 100.000 Euro schon die Hälfte auf dem Weg zum Millionär

Richtig reiche Menschen verweisen gerne darauf, dass die erste Million die schwierigste sei. Das mag sein. Aber wer von null anfängt, der muss zunächst die ersten 100.000 Euro schaffen. Wem das gelingt, der hat schon fast den halben Weg zum Millionär zurückgelegt – ernsthaft! Hier ist die Mathematik dahinter, die du verstehen musst.

Lineares Denken ist fatal Wir sind es gewohnt, Entwicklungen als lineare Prozesse zu begreifen. Wenn du zehn Kilometer laufen musst und erst einen davon geschafft hast, dann wird es noch zehnmal so lange dauern, bis du am Ziel bist. Es erscheint auf den ersten Blick logisch, dieses Denken auf unsere Finanzen zu übertragen.

Wer Millionär werden will, der muss 1000 mal 1000 Euro sparen. Bei 1000 Euro pro Monat braucht man entsprechend 1000 Monate. Das wären 83 Jahre sparen, da leben die meisten von uns nicht mehr. Der Traum vom Millionär scheint den Privilegierten dieser Welt vorbehalten zu sein, könnte man denken. Aber warum sagen wir Fools dann immer, dass jeder Millionär werden kann?

Die Antwort ist, dass wir danach streben, exponential zu denken – und das ändert alles. Trotzdem ist es richtig, dass die ersten selbst gesparten 100.000 Euro richtig mühsam werden können.

Warum der Anfang so schwer ist Ich erinnere mich an den Vortrag eines Sparkassenberaters, der in meine Schule kam und uns jungen Leuten das Sparen schmackhaft machen wollte. Er redete begeistert von den Zinsen und den Zinseszinsen und zeigte uns eine nach oben gekrümmte Kurve, die aufzeigen sollte, wie unsere Ersparnisse beschleunigt wachsen würden, wenn wir nur Ausdauer bewiesen.

Obwohl die Mathematik dahinter durchaus überzeugend war, machte mich eine Sache skeptisch: Wenn ich auf meine 500 Mark auf dem Sparbuch 3 % Zinsen erhalte, dann bekomme ich am Jahresende 15 Mark gutgeschrieben und im Folgejahr das Gleiche plus 45 Pfennig Zinseszins. Da kommt nicht viel bei herum, wie ich auf die Schnelle kalkulierte.

Das Problem ist, dass zwar einerseits jeder relativ gesehen gleich viel Zinsen bekommen kann, aber andererseits der Kleinsparer absolut gesehen zunächst nicht viel davon hat. Wer anstrebt, seine ersten 100.000 Euro zu sparen, der muss daher tatsächlich nahezu 100 mal 1000 Euro sparen. Bei einer Verzinsung von 1 % pro Jahr dauert es 97 Monate oder etwa acht Jahre.

Natürlich gibt es mehrere Hebel, wie wir die Linearität durchbrechen können. Erstens können wir unser Einkommen über die Jahre steigern, zweitens können wir unsere Ausgaben senken und damit die Sparrate weiter erhöhen, und drittens können wir die Rendite unserer Ersparnisse verbessern, je mehr wir über richtiges Investieren lernen. Aber selbst wenn wir geschickt investieren und nach Steuern 1 % Rendite pro Monat machen, dauert es bei einer durchschnittlichen Sparrate von 1000 Euro immer noch mühsame 70 Monate oder fast sechs Jahre bis zu den ersten 100.000 Euro.

Das kann ganz schön frustrieren, wenn man das Ziel verfolgt, als Millionär in Rente zu gehen.

Warum es danach so viel einfacher wird Aber wenn wir die 100.000 Euro erst einmal zusammenhaben, dann beginnt das Vermögen sichtbar mitzuarbeiten. Bei 1 % Rendite pro Monat gibt es von Anfang an einen Extratausender zuzüglich zur Sparrate aus dem Arbeitseinkommen. Vier Jahre später sind es schon mehr als doppelt so viel und dann geht es Schlag auf Schlag. Haben wir erst einmal die halbe Million erreicht, dann dauert es nur noch rund ein Jahr, um weitere 100.000 Euro hinzuzufügen – und das weiterhin mit einer Sparrate von 1000 Euro. Das Vermögen trägt dann über 5000 Euro monatlich bei, was einem guten und immer schneller wachsenden Zweiteinkommen entspricht.

Aber das ist noch nicht alles: Wer keine Schulden hat und sich aus dem Hamsterrad befreit, der findet oft ganz neue Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln. Beispielsweise könnte man in eine Fortbildung investieren, die einen auf der Karriereleiter hochklettern lässt, oder man besorgt sich die Unterstützung eines guten Coaches. Vielleicht gönnt man sich auch ein halbes Jahr Pause, um sein Leben neu zu ordnen und neue lukrative Projekte in Angriff zu nehmen.

Wer es erst einmal in den sechsstelligen Bereich geschafft hat, dem eröffnen sich viele Wege. Im besten Fall kann auf diese Weise die Sparrate drastisch auf über 4.000 Euro gesteigert werden, sodass du die restlichen 900.000 Euro tatsächlich genauso schnell auf die Seite legen kannst wie die mühsamen ersten 100.000.

Von nix kommt nix Klar ist aber natürlich auch, dass es auf diesem Weg auch Hindernisse geben wird. Manchmal werden uns Sonderbelastungen zurückwerfen und damit den Zeitpunkt, an dem wir unsere finanziellen Ziele erreichen können, nach hinten verschieben. Eine Gefahr ist auch, dass an irgendeinem Punkt die Spardisziplin nachlässt – man will sich ja auch was gönnen im Leben. Von daher sollte man in seine Planung durchaus den einen oder anderen Puffer einbauen.

Ein anderer Punkt ist die Rendite, denn davon hängt fast alles ab. Wer es mit Nullzinsen zu einem Vermögen bringen will, der wird kaum glücklich werden. Um aber nach Steuern im Schnitt 1 % pro Monat zu erwirtschaften, braucht man schon etwas Geschick beim Anlegen. Schließlich bringt ein Sparplan mit ETFs auf Aktienindizes historisch gesehen kaum mehr als 7 % vor Steuern.

Erst durch die langfristig orientierte Investition in aussichtsreiche Einzelaktien steigen die Chancen, den Markt zu schlagen und beschleunigt seine persönlichen Finanzziele zu erreichen. Denn wie gesagt: Ab der Marke von 100.000 Euro arbeitet dein Vermögen verstärkt mit und dann kommt es auf jede Promille an Rendite an.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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