FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag nach dem Unabhängigkeitsreferendum in der spanischen Region Katalonien deutlich unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1750 US-Dollar, nachdem sie zuvor auf ein Tagestief von 1,1730 Dollar gefallen war. Das war etwa ein Cent weniger als am Freitag. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1744 (Freitag: 1,1806) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8515 (0,8470) Euro.
Das von Gewalt überschattete Referendum über die Abspaltung Kataloniens von Spanien haben die Separatisten klar für sich entschieden. Die Mehrheit von 90 Prozent für eine Abspaltung kam jedoch bei einer Wahlbeteiligung von lediglich 42 Prozent zustande. Die Zentralregierung erachtet das Referendum als ungültig, weil es nach der Landesverfassung nicht erlaubt ist. Die Regionalregierung sieht das Referendum trotz Verfassungsverbots als gültig an und berät über das weitere Vorgehen. Gefragt war zum Wochenstart der amerikanische Dollar. Fachleute nannten zwei Gründe: Zum einen hält sich die Zuversicht, dass die US-Regierung ihre Steuerpläne einigermaßen unbeschadet durch den Kongress bekommt und die Wirtschaft dadurch einen Wachstumsschub erhält. Zum anderen sorgen Spekulationen über die kommende Führung der US-Notenbank für Dollar-Auftrieb. Medienberichten zufolge soll der frühere Notenbanker Kevin Warsh zum Favoritenkreis gehören. Warsh gilt grundsätzlich als Vertreter einer straffen Geldpolitik. Währungen profitieren meistens von der Aussicht auf höhere Zinsen. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88418 (0,88178) britische Pfund, 132,50 (132,82) japanische Yen und 1,1399 (1,1457) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1273,70 (1283,10) Dollar gefixt.