(Präzisiert im Leadsatz Adressaten)
Berlin, 18. Jan (Reuters) - Der bei der Wahl zum CDU-Vorsitz unterlegene Friedrich Merz hat die Parteimitglieder in einem Brief aufgefordert, den neuen CDU-Chef Armin Laschet zu unterstützen. Die Delegierten, die für ihn auf dem Parteitag gestimmt hätten, sollten in der Briefwahl nun für Laschet votieren, schrieb Merz. Allerdings dürfte ein Teil der Delegierten bereits ihre Briefwahlunterlagen abgeschickt haben, denn diese müssen bis Donnerstagabend in der Parteizentrale eintreten. Die CDU will das Ergebnis am Samstag verkünden. Auf dem Wahlzettel steht nur der Name Laschet, der sich am Wochenende gegen Merz und Norbert Röttgen durchgesetzt hatte. Merz schrieb, Laschet müsse ein starkes Mandat erhalten. "Und dann gehen wir gemeinsam an die Arbeit", fügte er hinzu.
Merz ging auch darauf ein, dass er in einem Reuters-Interview eine Kandidatur für das CDU-Präsidium abgelehnt und dafür einen angeboten hatte, sofort Wirtschaftsminister zu werde. "Zugleich bedaure ich sehr, dass in diesem Zusammenhang am Wochenende Irritationen um meine Person entstanden sind. Lassen Sie es mich deutlich sagen: Auch ohne Amt werde ich mein Versprechen einlösen, für die Partei weiter engagiert zu arbeiten", schrieb Merz.
Als Begründung für seinen Appell zur Einheit nannte er, dass Deutschland sich in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage befinde. "Wenn wir das nicht tun, dann droht Deutschland in rechten Populismus oder grünlinken Neo-Sozialismus abzurutschen." Es seien viele Tausend Arbeitsplätze bedroht. "Unsere Wettbewerbslage ist ohnedies angeschlagen. Deswegen dürfen wir Deutschland in dieser historischen Stunde nicht rot-rot-grünen Experimenten überlassen", schrieb Merz.