Investing.com - Investoren, die nach einer Rechtfertigung für den aggressiven Zinsschritt der US-Notenbank suchen, sollten einen genaueren Blick auf die aktuellen Quartalszahlen von FedEx (NYSE:FDX) werfen. Der US-Logistikriese meldete für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen dramatischen Einbruch des operativen Gewinns um ein Viertel, hauptsächlich verursacht durch eine Verschiebung der Nachfrage von Premium- zu Economy-Versandoptionen.
Quelle: InvestingPro
Die schwache Industriekonjunktur und der Preisdruck im B2B-Segment haben den Kundenstamm zum "Downtrading" gezwungen, was sich stark auf das Geschäft auswirkte. Doch nicht nur die Konjunktur spielt eine Rolle: FedEx kämpft mit internen Problemen, wie steigenden Betriebskosten und der mangelnden Effektivität des DRIVE-Programms, das bisher nicht die erhofften Kosteneinsparungen erzielt.
Quelle: InvestingPro
- In eigener Sache: Möchten Sie wissen, wie die erfolgreichsten Investoren ihre Portfolios gestalten? InvestingPro gibt Ihnen Zugang zu den Strategien und Portfolios von Top-Investoren. Zusätzlich erhalten Sie monatlich über 100 Aktienempfehlungen, die auf KI-gestützten Analysen basieren. Neugierig? Klicken Sie hier für mehr Informationen.
FedEx Express: Ein enttäuschender Start für das neue integrierte Geschäft
FedEx hatte am 1. Juni 2024 seine Ground- und Service-Geschäfte zum neuen Segment FedEx Express fusioniert, das nun 89 % des Umsatzes ausmacht. Doch die Zahlen enttäuschen: Die Inlandsvolumina gingen um 3 % zurück, da Kunden vermehrt auf günstigere Versandoptionen umstiegen. Der operative Gewinn des Segments fiel um 27 %, was besonders auf die Mischung aus geringerer Nachfrage, ungünstiger Produktmix-Verschiebung und höheren Kosten zurückzuführen ist. Trotz eines Einsparungsziels von 6 Milliarden Dollar bis 2027 durch die DRIVE-Initiative in diesem Bereich hinkt FedEx hinterher: Im ersten Quartal wurden lediglich 390 Millionen Dollar an Einsparungen erzielt – deutlich weniger als die anvisierten 550 Millionen Dollar, die nötig wären, um die angepeilten 2,2 Milliarden Dollar für dieses Jahr zu erreichen.
FedEx Freight: Stabiler, aber nicht ohne Herausforderungen
Das Freight-Segment, das 11 % des Gesamtumsatzes ausmacht, konnte sich trotz schwieriger Marktbedingungen relativ stabil halten. Der Rückgang des operativen Gewinns lag bei 9 %, während der Umsatz um 2 % fiel. Preisdruck durch Überkapazitäten im Lkw-Sektor und ein Versandtag weniger konnten durch ein Umsatzwachstum pro Sendung teilweise ausgeglichen werden. Dennoch: Das Freight-Geschäft bleibt eines der gesündesten Segmente von FedEx mit EBIT-Margen von 20 %. Ein Verkauf oder eine Ausgliederung dieses Segments könnte bis Ende des Jahres zur Debatte stehen – ein Szenario, das die Bilanz zwar entlasten, aber auch für Kreditgeber problematisch sein könnte.
FedEx-Aktie: Erholungsrallye oder Risiko?
Trotz des schwierigen Quartals und der operativen Probleme bleibt FedEx zuversichtlich und hat das Gewinnziel für das Geschäftsjahr 2025 nur minimal angepasst. Das Unternehmen strebt einen Gewinn je Aktie von 20 bis 21 Dollar an und plant, den operativen Gewinn von 6,2 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 7 Milliarden Dollar zu steigern. Doch Analysten sind skeptisch: Der Verlust des Vertrags mit dem US Postal Service an UPS (NYSE:UPS) und die Schwierigkeiten, das DRIVE-Programm effizient umzusetzen, könnten die Ziele gefährden.
Die Bewertung der Aktie deutet Stand heute jedoch auf Potenzial hin: Laut den Daten von InvestingPro könnte die Aktie um rund 16 % steigen, von aktuell 258,79 Dollar auf etwa 300,42 Dollar. Das durchschnittliche KGV der letzten zehn Jahre liegt bei 33,7, während das Forward-KGV derzeit bei attraktiven 16,4 liegt. Auch wenn das Unternehmen in einigen Bereichen schwächelt, bleibt es finanziell stabil, was durch eine Qualitätseinstufung von 2 von 5 Punkten bestätigt wird.
Quelle: InvestingPro
Mein Fazit: Geduld ist gefragt
FedEx steht vor einem herausfordernden Jahr. Während die Bewertungen auf dem aktuellen Niveau attraktiv erscheinen, ist die Aktie durch das schwächelnde B2B-Geschäft und der Mix-Verschiebung belastet. Anleger sollten darauf achten, ob FedEx in der Lage ist, seine Kosteneffizienz durch das DRIVE-Programm zu verbessern und gleichzeitig die operativen Ziele zu erreichen. Ein Kauf bietet sich an, wenn sich die Aktie über der 260 Dollar-Marke stabilisieren und die 200-Tage-Linie bei 267 Dollar zurückerobern kann. Sollte der Kurs weiter fallen, wäre der Bereich um 250/245 Dollar eine interessante Einstiegsgelegenheit.
Quelle: Investing.com
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du Aktien wie FedEx bewerten und zum richtigen Zeitpunkt handeln kannst, bietet dir InvestingPro die perfekten Werkzeuge. Mit präzisen Analysen und einem klaren Fokus auf Aktienbewertungen hilft es dir, fundierte Entscheidungen zu treffen. Tritt der wachsenden Community bei und nutze das volle Potenzial der Plattform.