Investing.com - Die Deutsche-Design-Legende und Kreativdirektor des Modehauses Chanel Karl Lagerfeld ist am Dienstag, den 19. Februar 2019, im Alter von 85 Jahren gestorben.
Der Modezar Karl Lagerfeld war zwar oft umstritten, galt aber als Seele von Chanel.
Nach dem Tod der Gründerin Coco Chanel 1971 hatte das Haus mit seiner Haute Couture Kollektionen zu kämpfen, während Karl Lagerfeld sein Chloé Parfum und die Chloé Kollektionen herausbrachte. Chanel drohte jedoch in Vergessenheit zu geraten.
Karl Lagerfeld zeigte jedoch nicht nur künstlerisches Genie, sondern erwies sich auch als brillanter Stratege und visionärer Marketingleiter.
Zweifellos basiert die Kraft der Marke Chanel heute fast ausschließlich auf Karl Lagerfelds Werk. Mit dem Tod der Legende muss man jedoch die Zukunft des Modehauses in Frage stellen, da der Architekt des Erfolgs nicht mehr am Steuer sitzt.
Spekulationen um einen Börsengang von Chanel
Chanel ist zwar kein börsennotiertes Unternehmen, hatte aber im Juni 2018 zum ersten Mal einen richtigen Geschäftsbericht veröffentlicht. Per Geschäftsjahr 2017 kam das Luxushaus, das den Brüder Alain und Gérard Wertheimer gehört, auf einen Umsatz von 8 Milliarden Euro und erzielte einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro.
Daraufhin gab es Spekulationen, wonach Chanel an die Börse gehen könnte.
Der Finanzchef des Modehaus wies die Spekulationen jedoch zurück und betonte die innere Stärke der Marke Chanel und ihre Fähigkeit, die nächsten 100 Jahre unabhängig und privat zu bleiben.
Sollte sich Chanel doch noch zu einem Börsengang entscheiden, so käme das Unternehmen wohl direkt in den französischen Leitindex CAC 40, da Hermès (PA:HRMS), eine andere Luxusmarke aus Frankreich, eine deutlich geringere Finanzkraft aufweist als Chanel.
Der Tod von Karl Lagerfeld kommt jedoch zu einer recht unglücklichen Zeit, so dass die Spekulationen auf einen baldigen Börsengang zurückgehen könnten, da sich die kurz- bis mittelfristigen Aussichten von Chanel dadurch verschlechtern könnten.
von Igal Chemouni