Investing.com - Die Aktien der Porsche AG (ETR:P911_p) sind am Freitag abermals unter Druck geraten, nachdem der Sportwagenhersteller eine Sonderbelastung von 800 Millionen Euro angekündigt hatte. Hintergrund ist die Neuausrichtung des Modellportfolios, die die Profitabilität in diesem Jahr belasten dürfte. Gleichzeitig enttäuschte Porsche mit seiner Margenprognose, die weit unter den Erwartungen des Marktes lag.
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Am späten Donnerstagabend hatte das Unternehmen für 2025 eine operative Marge von nur 10 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt – deutlich unter der Markterwartung von 14,4 Prozent und noch weiter entfernt vom mittelfristigen Zielkorridor von 17 bis 19 Prozent. Die Porsche-Aktie reagierte darauf mit einem Einbruch von bis zu 8 Prozent im frühen Handel am Freitag, konnte sich zuletzt aber wieder etwas erholen. Gegen 11:04 Uhr notierten die Papiere noch 5,4 Prozent im Minus. Damit setzt sich die Talfahrt der vergangenen Monate fort. Seit dem Höchststand im Mai 2023 hat Porsche rund die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt.
Bereits im vergangenen Jahr blieb Porsche hinter den eigenen Profitabilitätszielen zurück. Ursprünglich hatte das Unternehmen eine Marge zwischen 15 und 17 Prozent angepeilt.
Wie viele andere Autobauer musste auch Porsche seine Elektrostrategie im vergangenen Jahr anpassen. Die Nachfrage nach E-Autos entwickelte sich schwächer als erwartet, vor allem in China brachen die Auslieferungen ein. Hinzu kommt, dass sich das Unternehmen auf mögliche Führungswechsel vorbereitet: Sowohl der Finanzvorstand als auch der Vertriebschef könnten demnächst ausgetauscht werden.
Zusätzliche Belastungen entstehen durch hohe Investitionen in individuelle Fahrzeugkonfigurationen sowie Beteiligungen an Batterie-Technologie-Unternehmen. Diese Ausgaben drücken auf den Cashflow und die Profitabilität.
Dennoch sehen einige Analysten in der aktuellen Situation auch eine Chance. "Die Kombination aus Sonderabschreibungen und dem Austausch von Vorstandsmitgliedern, einschließlich des CFO, könnte ein Neustart für Porsche sein", kommentierten die Experten der UBS (SIX:UBSG). Gleichzeitig betonten sie, dass sich eine nachhaltige Erholung nicht kurzfristig einstellen dürfte. "Eine Trendwende erwarten wir nicht innerhalb weniger Quartale – eher bis 2027. Die Investitionen bleiben hoch, und eine rasche Erholung des Gewinntrends ist nicht in Sicht."
Für Anleger bleibt die Porsche-Aktie damit vorerst ein schwieriger Fall.
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