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Beim Durchblättern der neuesten Ausgabe des €uro-Magazins bin ich über einen Artikel zum Thema Inflation und Technologieaktien gestolpert. Nach klassischen Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind Technologiewerte rund um Automatisierung, Digitalisierung oder Klimaneutralität laut diesem derzeit eher zu teuer. Der Autor bezweifelt, dass die Unternehmen aufgrund mangelnder Preissetzungsmacht in der Lage sind, steigende Beschaffungskosten an ihre Kunden weiterzugeben.
Dadurch geraten die Margen und Erträge unter Druck. In Verbindung mit steigenden Zinsen und anhaltenden Unterbrechungen der Lieferkette stehen Technologieaktien vor einer Korrektur. In der Vergangenheit hat der Technologiesektor besonders gelitten, wenn es mit der Wirtschaft bergab ging. Er empfiehlt für dieses Szenario daher, mit einem CFD eine Short-Position auf den Nasdaq-Index einzugehen.
Sogenannte Differenzkontrakte sind nichts für die meisten Leser eines Wirtschafts- und Geldmagazins, das sich wohl eher an Amateure richtet. Die Anbieter der CFDs müssen darauf hinweisen, dass 73,8 % der Kleinanleger mit den Produkten Geld verlieren. Die Produkte sind so komplex, dass wahrscheinlich die wenigsten Menschen die Finanzmathematik hinter den Produkten wirklich verstehen. Ich finde es eher irritierend, dass €uro dafür Werbung macht.
Noch schlimmer ist in meinen Augen allerdings die Empfehlung, den Nasdaq wegen Zinserhöhungen und Inflation zu shorten. Hat sich der Autor die Zusammensetzung des Nasdaq angeschaut? Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985), Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747), Meta (NASDAQ:FB) (WKN: A1JWVX) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F) haben ein Drittel Gewicht im Index.
Die Unternehmen schwimmen alle in Geld und haben Kredite eigentlich nur aus Luxus. Sie zahlen kaum Zinsen und können damit vor allem Aktienrückkäufe und weitere Wachstumsinvestitionen sehr günstig finanzieren. Durch den hohen Anteil an digitalen Dienstleistungen haben die Unternehmen hohe Bruttomargen. Sie sind daher kaum von Störungen in den globalen Lieferketten betroffen. Apple ist hier aufgrund des höheren Anteils des Hardware-Geschäfts noch am stärksten betroffen.
Und zweifelt nach zwei Jahren der Pandemie noch jemand ernsthaft an der Marktmacht der großen US-Technologieunternehmen? Werden die Verbraucher auf das neueste iPhone verzichten, weil der Preis im Vergleich zum Vorgängermodell wieder um 5 % gestiegen ist?
Werden die Unternehmen auf digitale Werbung verzichten, weil die Bruttomargen aufgrund steigender Materialpreise fallen? Oder ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie die analoge Werbung, deren Erfolg für sie nicht messbar ist, zurückfahren werden?
Ich bin bereits in Alphabet und Meta investiert. In Apple bin ich indirekt über Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2), die Holdinggesellschaft von Warren Buffett, investiert. Ich hätte nichts dagegen, wenn mir die Panik an den Märkten in den kommenden Wochen und Monaten auch einen günstigen Einstiegskurs für Microsoft bescheren würde.
Florian Hainzl besitzt Aktien von Alphabet, Meta und Berkshire Hathaway. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von Meta Platforms (NASDAQ:FB) CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft.vThe Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien), Apple, Berkshire Hathaway, Meta und Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple, Long March 2023 $120 Call auf Apple, Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2022
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