Von Peter Nurse
Investing.com - Die US-Aktienmärkte dürften am Montag marginal tiefer in den Handel starten. Technologieaktien gehören im Vorfeld der Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten in dieser Woche, die eine baldige Zinserhöhung der Federal Reserve immer wahrscheinlicher machen, weiterhin zu den Underperformern.
Gegen 13.00 Uhr notierte der Dow-Jones-Future unverändert, der S&P-500-Future lag 5 Punkte bzw. 0,1 % niedriger und der Nasdaq 100-Future fiel um 35 Punkte bzw. 0,2 %.
Die großen Indizes an der Wall Street hatten einen wackeligen Jahresauftakt. Der technologielastige Nasdaq Composite verzeichnete in der vergangenen Woche vier Verlusttage in Folge. Schuld daran waren die steigenden Erwartungen an Zinserhöhungen durch die Fed, die wiederum einen Sektor unter Druck setzten, dessen himmelhohe Bewertungen vor allem auf die Einschätzung zurückzuführen sind, dass das Geld noch jahrelang locker sitzt.
Vor diesem Hintergrund werden sich die Anleger voll und ganz auf die für Mittwoch anstehenden Daten zur Verbraucherpreisinflation konzentrieren. Ökonomen erwarten, dass die Teuerungsrate im Jahresvergleich auf über 7 % ansteigt und sich damit dem höchsten Stand seit vier Jahrzehnten nähert, was verdeutlicht, warum die Fed ihren Zinserhöhungszyklus bereits im März beginnen könnte.
Die Anhörungen zur Nominierung des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, am Dienstag und der Fed-Gouverneurin Lael Brainard für den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden am Donnerstag dürften ebenfalls aufmerksam verfolgt werden, um Hinweise auf die künftige Gestaltung der Geldpolitik zu erhalten.
Die einflussreiche Investmentbank Goldman Sachs geht nun davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr viermal anheben und spätestens im Juli mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen wird.
Im Unternehmensbereich steht Tesla (NASDAQ:TSLA) am Montag im Fokus, nachdem Goldman Sachs den Elektroautohersteller zu seinem Top-Pick für 2022 erklärt hat und meint, dass die Innovationskraft des Sektors auch in Zukunft ein Wachstumsmotor zu Gunsten der Anleger sein werde.
Die großen US-Banken legen Ende dieser Woche ihre Geschäftszahlen für das vierte Quartal vor. JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) gewähren bereits am Freitag einen Blick in ihre Bilanzen. Aufgrund höherer Renditen für Staatsanleihen erwarten Analysten, dass die großen US-Banken im vierten Quartal einen Anstieg ihrer Kernerträge verbuchen können.
Das Cannabisunternehmen Tilray (NASDAQ:TLRY) präsentiert an diesem Montag sein Zahlenwerk.
Die Ölpreise stabilisierten sich am Montag nach den starken Zuwächsen der Vorwoche, nachdem der Betreiber Chevron am Sonntag mitgeteilt hatte, dass Kasachstans größtes Ölunternehmen, Tengizchevroil, allmählich zur normalen Fördermenge zurückkehrt, nachdem die jüngsten Proteste die Produktion eingeschränkt hatten.
Auch die libysche Ölproduktion erholt sich, nachdem die Wartungsarbeiten an einer wichtigen Rohölpipeline abgeschlossen sind, sagte der Energieminister des Landes am Montag.
Produktionsausfälle in Ländern wie Kasachstan und Libyen rückten das weltweite Ölangebot in den Vordergrund und überlagerten die Angst, dass die Verbreitung des Omikron-Coronavirus die Nachfrage beeinträchtigen könnte.
Gegen 13.00 Uhr notierte der US-Rohöl-Future 0,2 % niedriger bei 78,78 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt fiel um 0,1 % auf 81,66 Dollar. Beide Rohölsorten verzeichneten in der ersten Handelswoche des Jahres Gewinne von rund 5 %.
Der Gold-Future stieg 0,2% auf 1.800,20 Dollar je Feinunze und der EUR/USD handelte 0,3% niedriger bei 1,1326.