Investing.com - Der Kursverfall bei Nvidia (NASDAQ:NVDA) setzt sich fort: Seit dem Rekordhoch vor zwei Monaten hat der Chiphersteller fast ein Drittel seines Werts eingebüßt. Am Montag ging es erneut um rund fünf Prozent abwärts, nachdem bereits in der Vorwoche starke Verluste verbucht wurden. Der gesamte Tech-Sektor geriet unter Druck.
Die Nvidia-Aktie hatte am 7. Januar noch ein Hoch von 153,13 US-Dollar erreicht. Doch seither zeigen die Kurse nach unten. Seit der Amtseinführung von Donald Trump hat das Unternehmen rund ein Fünftel seiner Marktkapitalisierung eingebüßt.
„Nvidias Kurs-Gewinn-Verhältnis ist inzwischen 41 Prozent niedriger als am Tag der ChatGPT-Einführung Ende 2022“, schrieb Melius-Research-Analyst Ben Reitzes in einer Kundenmitteilung. Dabei sei das Nettoeinkommen im Geschäftsjahr 2025 im Vergleich zu 2023 um 788 Prozent gestiegen, der Umsatz sogar um 384 Prozent. „Irgendwie fühlt sich das nicht richtig an, oder?“, so Reitzes weiter.
Trotz der jüngsten Kursabschläge bleibt Morgan-Stanley-Analyst Joseph Moore optimistisch und hält Nvidia weiterhin für eine der besten Anlagemöglichkeiten. „Die Nachfrage nach KI-Technologien bleibt hoch, auch wenn es Bedenken wegen Exportkontrollen und neuer Konkurrenz gibt“, schrieb Moore am Sonntag. Besonders große Cloud-Anbieter investierten weiterhin stark in die Entwicklung von KI-gestützten Systemen.
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Tech-Sektor im Sinkflug – Nasdaq auf Sechsmonatstief
Nicht nur Nvidia hat zu kämpfen, auch der gesamte Tech-Sektor schwächelt. Der Nasdaq Composite fiel in der vergangenen Woche um mehr als vier Prozent und notierte am Montag auf dem niedrigsten Stand seit sechs Monaten.
Der Hauptgrund für den Druck auf die Technologieaktien: neue Zölle und die wachsende Angst vor einem Abschwung der US-Wirtschaft. Viele Tech-Unternehmen sind auf Zulieferer aus dem Ausland angewiesen – höhere Abgaben könnten die Produktionskosten nach oben treiben. Gleichzeitig mehrt sich die Sorge, dass die USA auf eine Rezession zusteuern.
Bessant und Trump hatten am Wochenende erklärt, man nehme in Kauf, dass kurzfristige Schmerzen auftreten, wenn dadurch langfristige Ziele erreicht werden. Bessant sprach von einer Entwöhnung der Wirtschaft von staatlichen Hilfen, Trump von einer Phase, in der man nicht nur auf die Aktienmärkte schauen dürfe. Parallel versucht das Repräsentantenhaus, mittels Übergangsfinanzierung einen Government Shutdown am 15. März zu vermeiden. Ob moderate Demokraten mitziehen, ist fraglich.
Besonders heftig erwischte es Tesla (NASDAQ:TSLA). Die Aktie des Elektroautobauers verlor am Montag mehr als 13 Prozent. Allein in der vergangenen Woche ging es um 20 Prozent nach unten, seit Trumps Amtseinführung hat sich der Kurs sogar halbiert. Die Aktie steckt zudem in der längsten Verlustserie ihrer Börsengeschichte.
Auch andere Tech-Giganten gerieten unter Druck: Apple (NASDAQ:AAPL), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Meta (NASDAQ:META) verloren mehr als fünf Prozent, während Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Amazon (NASDAQ:AMZN) jeweils um mindestens drei Prozent nachgaben. Der Technologie-ETF The Technology Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLK) fiel um vier Prozent und rutschte damit in den Korrekturbereich – seit dem jüngsten Hoch summieren sich die Verluste auf knapp 14 Prozent.
Halbleiterbranche unter Druck
Auch Halbleiterwerte mussten kräftig Federn lassen. Der Sektor steht im Zentrum neuer Handelszölle, was Investoren nervös macht. Trump hatte vergangene Woche eine zusätzliche 100-Milliarden-Dollar-Investition von Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) (TSMC) angekündigt und das Unternehmen als „das mächtigste der Welt“ bezeichnet.
Der VanEck Semiconductor ETF (NASDAQ:SMH) verlor allein in der vergangenen Woche drei Prozent und notiert seit Trumps Amtseinführung mittlerweile mehr als 16 Prozent im Minus. Auch zum Wochenstart setzte sich der Abwärtstrend fort: Der ETF fiel um weitere fünf Prozent. Marvell Technology (NASDAQ:MRVL) büßte neun Prozent ein, während Broadcom (NASDAQ:AVGO), ASML (AS:ASML) und Micron (NASDAQ:MU) jeweils mehr als sechs Prozent verloren.
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