Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Für die Oatly-Aktie (NASDAQ:OTLY) geht es auch am Freitag weiter abwärts. Nach einem Minus von 5,16% gestern stehen die Papiere des Haferdrink-Herstellers am letzten Handelstag der Woche im US-Frühhandel 1,13% tiefer. Auslöser für die jüngsten Kurseinbußen sind die Behauptungen des aktivistischen Shortsellers Spruce Point Capital Management, der dem Unternehmen vorwirft, die Umsätze zu hoch angesetzt zu haben und Verbraucher und Investoren über seine Nachhaltigkeitspraktiken in die Irre zu führen.
"Wir glauben, dass die Investoren sich nicht auf die zahlreichen Schwächen in der Buchhaltung und der Finanzkontrolle konzentrieren, die sich unserer Meinung nach in einer Überbewertung des Umsatzes und der Bruttomarge von 640 Basispunkten manifestiert haben", so Spruce Point in seinem 124-seitigen Bericht am Mittwoch.
Der Leerverkäufer hat den Vorstand von Oatly aufgefordert, einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer mit einer Untersuchung zu beauftragen, um die Behauptungen zu überprüfen.
"Wir sehen ein zwischenzeitliches Abwärtsrisiko von 30% bis 70%, da das Unternehmen die hochgesteckten Ziele, die in seiner Bewertung enthalten sind, nicht erfüllt. Langfristig besteht das Potenzial, dass Oatly vor der Insolvenz steht, wenn die Investoren erkennen, dass die Modeerscheinung 'Hafermilch' überholt ist und das Interesse an der Finanzierung von Unternehmen, die Geld verlieren, nachlässt", heißt es in einem Artikel auf der Spruce-Website.
Der schwedische Lebensmittelkonzern, der im Mai seine Aktien an der Nasdaq gelistet hat, bezeichnete die Anschuldigungen als "falsch und irreführend", wie CNBC berichtet.
Spruce Point behauptet sogar, dass Oatly in Schweden und in den USA Marktanteile verloren hat und dass das Unternehmen niemals die Profitabilität erreichen wird.
Dem Shortseller zufolge sei die Oatly-Aktie weniger als 10 Dollar wert. "Oatly ist eine dieser aufgepumpten Blasen-Aktien", sagte Ben Axler gegenüber CNBC.