HAMBURG (dpa-AFX) - Der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group hat nach einer Schwächephase zu alter Dynamik zurückgefunden. Die Umsätze der Gruppe erhöhten sich nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr (29.2.) um 4,3 Prozent auf 12,57 Milliarden Euro, teilte Otto am Donnerstag in Hamburg mit. Zahlen zum Ergebnis veröffentlichte Otto noch nicht. "Wir haben das Geschäftsjahr mit Gewinn vor Steuern abgeschlossen und damit die Verlustzone verlassen", sagte Vorstandschef Hans-Otto Schrader.
Die Otto Group habe ihr Kerngeschäft gestärkt, den Handel über das Internet weiter ausgebaut und sich von Unternehmen getrennt. "Das zurückliegende Geschäftsjahr war ein Jahr des Umbruchs", sagte Schrader. "Damit haben wir eine gute Basis für die nächsten Jahre gelegt." In Deutschland, dem wichtigsten Markt für Otto, habe das Wachstum sogar bei 5,5 Prozent gelegen. Gut entwickelten sich auch die Geschäfte in Nord- und Südamerika sowie Großbritannien, während die Umsätze der französischen 3SI Group sowie der Tochtergesellschaft in Russland weiterhin zurückgingen. Ein wesentlicher Treiber des Geschäfts sei abermals der Online-Handel gewesen, der bei den Otto-Gesellschaften weltweit um 400 Millionen Euro oder 6,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zulegte. Die Otto Group ist einer der größten Onlinehändler mit dem Endverbraucher. Im Geschäftsjahr zuvor war die Otto Group mit 0,5 Prozent nur schwach gewachsen und hatte einen Verlust nach Steuern von 196 Millionen Euro erlitten. Der Vorstand hatte daraufhin angekündigt, sich von einigen Unternehmen zu trennen. Das wurde umgesetzt; so verkaufte Otto die Büroartikel-Versender Otto Office und JM Bruneau, den Modeversender Alba Moda sowie zwei französische Dienstleistungsgesellschaften. In Frankreich stehen zudem alle Handelsaktivitäten der 3SI Group zum Verkauf. Für das laufende Geschäftsjahr peilt Otto ein Wachstum von rund vier Prozent an und will die Rendite nachhaltig steigern.