Investing.com – Der DAX startete heute mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche. In den ersten Minuten gab der deutsche Leitindex um 0,34% auf 9.523,50 Punkte zu. In der zweiten Börsenliga rutschte der MDAX um 0,26% auf 16.084,08 Zähler ab, der TecDAXlegte dagegen anfangs um 0,09% auf 1.228,63 Punkte zu, drehte allerdings im Nachhinein ebenfalls leicht ins Minus.
Die Eskalierung der Krise im Osten der Ukraine und die Strafmaßnahmen der Westmächte gegen Russland sorgen für steigende Nervosität an den Aktienmärkten. Über das Wochenende nahmen die Gewalttaten weiter zu. Die Zusammenstöße zwischen prorussischen Separatisten und den ukrainischen Sicherheitskräften sind auf weitere Schwarzmeergebiete, wie u.a. auch Odessa übergegriffen. Die Regierung in Kiew hat die Kontrolle über einige Regionen bereits verloren und am Sonntag seine Offensive mit Kampfhubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen fortgesetzt.
Nachdem letzten Freitag über 40 Separatisten bei einem Brand in Odessa ums Leben kamen und rund 200 verletzt wurden, hat das ukrainische Innenministerium die örtliche Polizei entlassen. Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk hatte die Stadt besucht und die örtlichen Sicherheitskräfte für die Straßenschlachten und den Brand verantwortlich gemacht. Es soll eine Untersuchung eingeleitet werden. Am Samstag wurden des Weiteren sieben OSZE-Beobachter, die von den Separatisten als Geisel gefangen genommen waren, freigelassen.
Die Vorgaben aus den USA waren am Freitag schwach ausgefallen. Der Dow Jones hatte ein leichtes Minus von 0,28% auf 16.512,89 Punkte ins Wochenende mitgenommen. S&P 500 schloss um 0,13% tiefer bei 1.881,14 Zählern und der Nasdaq 100 gab um 0,19% auf 3.587,64 Punkte nach.
In Japan blieb die Börse heute feiertagsbedingt geschlossen. In China schlossen die wichtigsten Indexe uneinheitlich. Der Shanghai Composite verzeichnete ein dünnes Plus von 0,05%. Der CSI 300 notierte dagegen ein leichtes Minus von 0,10% während der in Hong Kong gehandelte Hang Seng deutlich um 1,31% abrutschte.
Von Konjunkturseite ist im April endgültigen Zahlen zufolge der HSBC Einkaufsmanagerindex für das chinesische verarbeitende Gewerbe minimal von 48 Punkten im März auf 48,1 gestiegen, teilte heute das Markit-Institut in London mit. Die Zahl fiel leicht unter den Markterwartungen aus und liegt nach wie vor unter der Wachstum signalisierenden Schwelle von 50 Punkten.
Die Anleger dürften sich heute im Vorfeld der Veröffentlichung von Geschäftszahlen von 15 Dax notierte Unternehmen und der hocherwarteten Leitzinsentscheidung am Donnerstag der Europäischen Zentralbank zurückhalten.
Für heute werden lediglich das Sentix-Investorenvertrauen für Deutschland und die Eurozone für Mai und aus den USA der ISM-Dienstleistungsindex für April erwartet. Im Rahmen der US-Bilanzsaison legen heute AIG und Pfizer Zahlen vor.
Außerdem treffen heute die Euro-Finanzminister in Brüssel zusammen um voraussichtlich Themen wie die Lage der Krisenländer, der Ausstieg Portugals aus seinem Hilfsprogramm oder direkte Bankenspritzen durch den EMS zu beraten.
Am Frankfurter Parkett ist indes die Deutsche Telekom Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 0,94%. Topwerte im MDax und TecDax sind Klöckner & Co. und Nordex bei Anstiegen von jeweils 0,59% und 4,56%.
Zu den derzeitigen Flops zählen BASF, Wincor Nixdorf O.N. (XETRA:WING) und Aixtron bei Abschlägen von jeweils 3,09%, 6,13% und 3,57%. Im Fall des im MDax notierten Geldautomaten- und Kassensystemherstellers haben der Konflikt in der Ukraine und Probleme in der Türkei das Geschäft im ersten Geschäftshalbjahr, das in März endete, belastet. Der Umsatz ging um 3% auf 1,23 Mrd. Euro zurück. Der operative Gewinn nahm leicht um 3% auf 68 Millionen zu.