NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht und die Gewinne im Nachmittagshandel ausgebaut. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 55,70 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 85 Cent auf 50,15 Dollar.
Seit der Wochenmitte haben die Ölpreise deutlich zugelegt. Der Preis für Nordseeöl stieg erstmals seit April wieder über die Marke von 55 Dollar und der WTI-Preis schaffte zuletzt den Sprung über die Marke von 50 Dollar. Auslöser waren neue Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA, die von einer stärkeren Nachfrage nach Rohöl ausgeht. Ähnlich hatte sich bereits am Dienstag das Ölkartell Opec geäußert. Das Kartell versucht seit längerem, die Ölpreise durch Förderkürzungen anzuheben. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) dürfte für die weitere Preisentwicklung am Ölmarkt die Lage in den USA ausschlaggebend sein. Die Anleger haben demnach vor allem Förderdaten im Blick. Diese seien zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es in einer Analyse der Commerzbank. Seit Ende Juni habe sich die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA nur wenig verändert.