PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China haben am Montag die globalen Konjunktursorge geschürt und so die Stimmung an Europas Börsen belastet. Die Ungewissheit vor der am Dienstag anstehenden Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament drückte ebenfalls auf die Aktienkurse. Ein Anlagestratege verwies indes vor allem auf die in dieser Woche startende Berichtssaison. Die Wachstumserwartungen für die europäischen Unternehmensgewinne seien womöglich immer noch zu optimistisch, warnte er.
Gegen Mittag sank der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,90 Prozent auf 3042,34 Punkte. Damit folgte der Eurozonen-Leitindex der schwachen Entwicklung an den chinesischen Handelsplätzen. Auch die Wall Street wird zu Wochenbeginn klar in der Verlustzone erwartet. In Paris ging es für den Cac 40 (CAC 40) am Montag um 0,91 Prozent auf 4737,85 Punkte bergab. Der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) gab um 1,06 Prozent auf 6845,05 Punkte nach.
Der Zollstreit mit den USA und das langsamere Wirtschaftswachstum hatten den chinesischen Außenhandel zuletzt stark belastet: Die in US-Dollar gemessenen Exporte und noch mehr die Importe gingen im Dezember deutlich zurück - sie fielen so schwach aus wie seit etwa zwei Jahren nicht mehr. Dazu wurden die Daten für November schwächer ausgewiesen als bisher bekannt.
In der europäischen Branchenübersicht gab es zu Wochenbeginn fast nur Verlierer. Am härtesten traf es die Titel der Technologiefirmen, deren Subindex (STOXX Europe 600 Technology) im marktbreiten Stoxx Europe 600 1,21 Prozent einbüßte.
Auch die Aktien von Luxusgüterherstellern, für die China ein wichtiger Absatzmarkt ist, gerieten unter Beschuss: LVMH (9:LVMH) büßten am EuroStoxx-Ende gut drei Prozent ein, für Konkurrent Kering (9:PRTP) ging es um mehr als zwei Prozent nach unten, und im Schweizer SMI (SMI) verbuchten Richemont (5:CFR) ein Minus von knapp zwei Prozent.
Derweil behauptete sich der Index der Immobilienunternehmen (STOXX Europe 600 RE Cap EUR Price) als einziger knapp im Plus.