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Sal.Oppenheim-Prozess: Goldman Sachs-Manager Dibelius als Zeuge

Veröffentlicht am 18.02.2014, 07:17

KÖLN (dpa-AFX) - Im Untreue-Strafprozess gegen die frühere Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim wird am Mittwoch (19.2.) ein prominenter Investmentbanker als Zeuge erwartet. Das Kölner Landgericht hat den Deutschland-Chef der US-Großbank Goldman Sachs (NYS:GS) (FSE:GOS), Alexander Dibelius, geladen. Damit setzt die 16. Große Strafkammer die ausführliche Zeugenvernehmung in dem seit fast einem Jahr laufenden Strafverfahren fort.

Es wird erwartet, dass sich Topmanager Dibelius äußern wird. Ein Auskunftsverweigerungsrecht kommt Zeugen nur dann zu, wenn sie sich mit ihren Angaben der Gefahr einer Strafverfolgung aussetzen würden, wie ein Gerichtssprecher erklärte. Dafür gebe es aber keinerlei Anhaltspunkte.

In dem spektakulären Wirtschaftsstrafprozess sind die vier früheren persönlich haftenden Gesellschafter der Bank und ein damals enger Immobilien-Geschäftspartner angeklagt. Ihnen wird teilweise Untreue in einem besonders schwerem Fall, teilweise Beihilfe dazu vorgeworfen.

Es geht um eine dreistellige Millionensumme. Die einst größte Privatbank Europas soll mit drei Immobiliengeschäften um insgesamt rund 145 Millionen Euro geschädigt worden sein. Außerdem sollen die Bankmanager laut Anklage der schon schwer angeschlagenen Arcandor AG (ehemals Karstadt/Quelle) 2008 ohne angemessene Risikoabwägung Kredite gewährt haben. Alle Angeklagten haben ihre Unschuld beteuert.

Die Vorsitzende Richterin hat bisher akribisch genau die inneren Strukturen, Gremien und Entscheidungsabläufe der Bank unter die Lupe genommen und dazu auch bereits zahlreiche Zeugen befragt. Mitte März soll Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz als Zeugin aussagen. Für Anfang Mai steht der frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff auf der Zeugenliste.

Die Traditionsbank Sal. Oppenheim war nach einem Milliardenverlust 2009 fast kollabiert. Anfang 2010 wurde sie von der Deutschen Bank in stark verkleinerter Form übernommen.br

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