von Robert Zach
Investing.com - Wer glaubt, ein weiteres GameStop (NYSE:GME) oder AMC Entertainment (NYSE:AMC) würde es so schnell nicht wieder geben, der hat sich getäuscht - und zwar gewaltig. So schoss der Aktienkurs von AMTD Digital (NYSE:HKD) am Dienstag um sagenhafte 196,50 Prozent in die Höhe (Stand 19.08 Uhr). Einen speziellen Grund für die Kursexplosion gab es nicht. Zu einem bestimmten Zeitpunkt lag das Papier sogar über 200 Prozent im Plus. Mit 2.521,72 Dollar markierte der Titel ein Rekordhoch. Damit war das Unternehmen kurzzeitig mit fast 300 Milliarden Dollar an der NYSE bewertet. Den Tag hatte AMTD Digital bei 900 Dollar gestartet.
AMTD Digital (Tickersymbol "HKD") ging am 15. Juli an die New York Stock Exchange und verkaufte 16 Millionen American Depositary Shares (ADS) zu je 7,80 Dollar. Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Investment-Holding mit Sitz in Hongkong, die sich hauptsächlich mit der Bereitstellung einer Plattform für digitale Lösungen beschäftigt.
In den 12 Monaten bis April 2020 stiegen die Umsätze des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als das Zehnfache auf 168 Millionen Hongkong-Dollar (21,4 Millionen Dollar). Doch das jährliche Umsatzwachstum verlangsamte sich drastisch auf 17 Prozent im Folgejahr und sank in den 10 Monaten bis Februar dieses Jahres auf eine bescheidene Rate von weniger als vier Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht.
Nicht einmal AMTD Digital kann sich die Kursexplosion erklären.
Am Dienstagmorgen während des asiatischen Geschäfts sagte das Unternehmen in einer Stellungnahme, es habe ungewöhnliche Handelsaktivitäten festgestellt.
"In der Zeit seit unserem Börsengang hat das Unternehmen eine erhebliche Volatilität des ADS-Kurses festgestellt und auch ein sehr aktives Handelsvolumen beobachtet", heißt es in der Mitteilung. "Nach unserer Kenntnis gibt es keine wesentlichen Umstände, Ereignisse oder andere Vorgänge im Zusammenhang mit dem Geschäft und den operativen Aktivitäten unseres Unternehmens seit dem Börsengang."
Ferner hieß es, die Geschäftsleitung werde den Markt weiterhin auf "ungewöhnliche Handelsaktivitäten oder Anomalien" überwachen.