Investing.com - Eine neue Kaufempfehlung von J.P. Morgan hat der Aktie von Rio Tinto (LON:RIO) am Dienstag Rückenwind verliehen. Die Analysten stuften den Bergbaukonzern mit „Overweight“ ein und nannten ein Kursziel von 59,20 Pfund je Aktie - ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent. Vor allem das starke Wachstum im Kupfergeschäft, eine attraktive Bewertung und stabile freie Cashflows sprechen aus ihrer Sicht für den Wert.
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Kupfer als Schlüssel
Besonders optimistisch zeigt sich J.P. Morgan mit Blick auf das Kupfergeschäft. Die Experten erwarten, dass Rio Tinto in den kommenden Jahren das stärkste Produktionswachstum unter den großen Bergbaukonzernen der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) registrieren wird. Bis 2028 könnte die zurechenbare Kupferproduktion um 32 Prozent auf 921 Kilotonnen steigen - weit mehr als bei der Konkurrenz. Zum Vergleich: Anglo American (JO:AGLJ) dürfte nur um 11 Prozent wachsen, Glencore (LON:GLEN) um 5 Prozent, während BHP (ASX:BHP) sogar einen Rückgang von 18 Prozent hinnehmen könnte.
„Wir erwarten, dass das Kupfer-EBITDA von Rio Tinto bis 2028 um rund 60 Prozent auf 5 Milliarden US-Dollar wächst“, so die Analysten der Bank.
Bewertung bleibt attraktiv
Ein weiteres Argument für die Aktie sei ihre vergleichsweise günstige Bewertung. Laut J.P. Morgan wird Rio Tinto mit einem Abschlag von 10 bis 20 Prozent gegenüber Wettbewerbern gehandelt. Im Vergleich zu BHP und Anglo American, die beide mit „Neutral“ eingestuft sind, sehen die Fachmänner Rio Tinto als widerstandsfähiger an.
Lithium bleibt ein kleines Rad im Getriebe
Obwohl Rio Tinto erst kürzlich 6,7 Milliarden US-Dollar für den Kauf von Arcadium Lithium ausgegeben hat, dürfte dieser Bereich kurzfristig nur wenig zum Unternehmensergebnis beitragen. J.P. Morgan bewertet das gesamte Lithium-Portfolio von Rio Tinto mit 6,6 Milliarden US-Dollar, geht jedoch davon aus, dass das Geschäft in den nächsten drei Jahren nur ein EBITDA von rund 160 Millionen US-Dollar pro Jahr erwirtschaftet. Der freie Cashflow bleibe voraussichtlich bis 2031 negativ.
Erholung für Bergbauaktien in Sicht?
J.P. Morgan hatte seine Einschätzung für Bergbauaktien - insbesondere für Kupferproduzenten - bereits im Februar 2025 auf „positiv“ geändert. Die Analysten rechnen mit einer „V-förmigen“ Erholung, die sich gegen Ende des ersten Quartals abzeichnen könnte.
Europäische Metall- und Bergbauaktien haben seit Anfang 2023 rund 43 Prozent schlechter abgeschnitten als der breite Markt. Nun könnte sich das Blatt wenden. Als Hauptgrund nennt die Bank die sich aufhellenden Konjunkturaussichten in China: Jüngste Daten zeigen, dass die Investitionen in Anlagegüter im Januar und Februar um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, nachdem das Wachstum im Dezember 2024 nur bei 2,2 Prozent gelegen hatte.
Entsprechend hoben die J.P. Morgan-Ökonomen ihre Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2025 auf 6,6 Prozent an - nach zuvor 5,3 Prozent. Auch für das Gesamtjahr wurde die Prognose leicht nach oben korrigiert, von 4,3 auf 4,6 Prozent.
Rio Tinto als Favorit unter den britischen Minenaktien
Aufgrund des überdurchschnittlichen Kupferwachstums und der günstigen Bewertung sieht J.P. Morgan Rio Tinto als den attraktivsten Wert unter den in Großbritannien gelisteten Bergbaukonzernen. Sollte sich die Erholung des Rohstoffsektors tatsächlich abzeichnen, könnte die Aktie besonders stark profitieren.
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