Investing.com - Die Risikobereitschaft kehrt an die internationalen Finanzmärkte zurück, nachdem sich die EU und Großbritannien auf einen Brexit-Deal geeinigt haben.
Jean-Claude Juncker bestätigte den Brexit-Deal mit den Worten: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal - wir haben einen."
Noch muss der Brexit-Deal aber durchs Parlament. Die Abstimmung dafür soll am Samstag stattfinden. Die nordirische DUP sagte, sie werde ihre Position nicht ändern. Heute Morgen teilte die Volkspartei mit, dass es den Brexit-Deal nicht unterstützen werde. Labour-Chef Corbyn sagte, der Deal sei schlechter als der von May.
Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ist mit -0,333 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte Juli gestiegen. Aufwärts ging es auch für das Pendant aus den USA, das um 2,40 Prozent auf 1,799 Prozent hochkletterte. Das liefert sowohl positive Signale für das Weltwirtschaftswachstum als auch für die Aktienmärkte.
Ob sich der Trend der steigenden Renditen längerfristig fortsetzen lässt, ist indes fraglich. Schließlich beginnt die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm Anfang November.
"Wir haben Zweifel daran, dass es dem neuen EZB-Paket gelingen wird, die Wirtschaft des Euroraums anzukurbeln und die Inflation zu erhöhen", erklärte Danske Bank-Chefanalyst Arne Lohmann Rasmussen in einer Notiz. "Dies wäre nur dann der Fall, wenn wir einen weiteren Anstieg der langfristigen Zinsen erwarten würden. Die Anleger würden dann eine höhere Risikoprämie auf Anleihen erheben und die Inflationserwartungen würden steigen."
Aktuell jedenfalls scheinen die Märkte im Risk-On Modus zu sein: der DAX steigt 120 Punkte, der STOXX 600 0,65 Prozent, die US-Futures wie Dow, S&P 500 und Nasdaq 100 zeigen steil nach oben, während der Goldpreis sich um mehr als 5 Dollar verbilligt.
Der AUD/JPY, als klassischer Risk-On-Proxy, steigt um mehr als 1 Prozent. Für den USD/JPY geht es indes nur um magere 0,08 Prozent nach oben.
Dank der weiteren Spread-Verengung zieht auch der EUR/USD deutlich an.
Rede von Michel Barnier