FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz freundlicher Vorgaben aus Asien ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmorgen schwankend in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex wechselte in der ersten halben Handelsstunde munter sein Vorzeichen, ohne sich groß von seinem Vortagsniveau zu entfernen. Zuletzt lag er knapp mit 0,02 Prozent im Plus bei 12 073,52 Punkten. Der MDax (MDAX) legte 0,20 Prozent auf 25 284,55 Punkte zu.
Anleger positionierten sich nach zuletzt zwei freundlichen Tagen zögerlicher. Gespannt wird darauf gewartet, was später an den New Yorker Börsen passieren wird, wo zum Wochenbeginn wegen eines Feiertages nicht gehandelt wurde. In Zeiten des Handelsstreits gilt der Dow Jones Industrial (Dow Jones) wie üblich als starker Trendsetter für die weltweiten Börsen.
Auch wenn es um den Handelsstreit zwischen den USA und China in den vergangenen Tagen ruhiger geworden war, mahnte Analyst Christian Schmidt von der Helaba die Anleger dazu, aufmerksam zu bleiben. Schließlich sei dieses Thema jederzeit wieder für größere Ausschläge an den Märkten gut. "Ein einziger Tweet von US-Präsident Trump wäre dafür ausreichend", so der Experte.
Auf Unternehmensseite rückt am Dienstag die Saison der Hauptversammlungen mit diversen Mitgliedern aus der Dax-Familie wieder ins Blickfeld, darunter die Aktionärstreffen von Firmen wie Bechtle (112:BC8G), Fraport (4:FRAG), Evonik (4:EVKn) oder der Software AG (4:SOWGn). Ansonsten blieb der Nachrichtenfluss am Morgen vor allem bei den großen Dax-Werten vergleichsweise ruhig.
Ein deutlicher Beweger war ein Analystenkommentar des Bankhauses Lampe, das seine Kaufempfehlung für die vor einigen Tagen noch rekordhohen Aktien von CTS Eventim (4:EVDG) aufgab. Der Kursrutsch der vergangenen beiden Handelstage setzte sich am Dienstag im SDax (SDAX) mit einem Abschlag von fast 3 Prozent fort. Analyst Christoph Bast vermisst nach dem starkem Lauf der Papiere nun die nötigen Kurstreiber.
Gea Group (4:G1AG) kletterten dagegen im MDax um 2,4 Prozent: Barclays-Analyst Lars Brorson kürte die Aktie des Maschinenbauers zum neuen "Top-Pick" im Sektor der Hersteller von Kapitalgütern. Im wichtigen Geschäft mit Anlagen zur Milchverarbeitung zeichne sich nach einer dreijährigen Abschwächung nun wieder eine Erholung ab.
Bei Nordex (4:NDXG) machen die Auftragsbücher den Anlegern in diesem Jahr weiter Hoffnung. Ein Auftrag aus den USA hievte die Papiere mit 1,5 Prozent ins Plus. Laut Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank (DE:CBKG) bleibt die Auftragsentwicklung dem Hersteller von Windkraftanlagen vielversprechend.
Zahlen gab es von Nebenwerten zu verarbeiten, und zwar vom Solar- und Windparkbetreiber Encavis (4:HWAG) und dem Zulieferer für die Lkw-Industrie Jost Werke (105:JSTG). Beide Aktien gehörten im SDax aufgrund solider Ergebnisse mit etwa 2 Prozent zu den Gewinnern.