FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Mittwoch einen Teil seiner Verluste aus dem frühen Handel wieder wettgemacht. Der deutsche Leitindex profitierte zuletzt etwas von dem wieder schwächeren Euro (FX1:EURUS), der Exporte verbilligt, und lag noch 0,30 Prozent im Minus bei 9860,44 Punkten. Im frühen Handel hatten die trüben Übersee-Börsen noch deutlicher auf die Stimmung gedrückt.
Der Mittelwerteindex MDax (MDAX) bewegte sich mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 20 059,72 Punkte kaum vom Fleck. Hier stütze ein Kurssprung bei den Aktien des Roboter- und Anlagenbauers Kuka (XETRA:KU2G), den ein chinesisches Unternehmen übernehmen will. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,26 Prozent auf 1656,13 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) büßte 0,37 Prozent ein.
Zinssorgen lasteten weiterhin auf dem Markt, schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank-Baden-Württemberg. Denn in diesem Jahr sind nach Einschätzung des Präsidenten der regionalen US-Notenbank Fed von Atlanta, Dennis Lockhart, zwei bis drei Leitzinsanhebungen möglich. Auch eine Zinserhöhung im Juni sei nicht vom Tisch. Höhere Zinsen würden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver erscheinen lassen.
KUKA SCHNELLEN NACH ÜBERNAHMEANGEBOT AUF REKORDHOCH
Thema des Tages in der Unternehmenswelt ist die geplante Übernahme von Kuka (XETRA:KU2G) durch den chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea. Die Chinesen bieten den Anteilseignern mit 115 Euro je Aktie deutlich mehr als die Papiere zuletzt an der Börse gekostet hatten. "Das Angebot ist unglaublich hoch", sagte ein Händler. Bei dem Preis müsse man als Aktionär eigentlich die Offerte annehmen.
Midea will sich mit dem Gebot mindestens 30 Prozent der Kuka-Anteile sichern - an diese Mindestannahmequote ist die Offerte geknüpft. Der Händler verwies darauf, dass das Gebot auch an kartellrechtliche und andere behördliche Genehmigungen gebunden sei. Vor diesem Hintergrund erreichten die Aktien denn auch nicht ganz die Marke von 115 Euro. Zuletzt gab es an der MDax-Spitze ein Plus von 31,86 Prozent auf 111,30 Euro. Ihr Rekordhoch hatten sie kurz zuvor bei 114,40 Euro erreicht.
ZEAL NETWORK SACKEN AB
Ebenfalls deutlich in Bewegung gerieten einige Aktien, die im SDax (SDAX) der gering kapitalisierten Werte gelistet sind: So sackten die Anteilsscheine des Internet-Lotterieanbieters Zeal Network (XETRA:TIMGn) am Index-Ende um mehr als 6 Prozent ab. Wegen einer Spielgewinnauszahlung hatte das Unternehmen seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im laufenden Jahr gesenkt.
Die Papiere von Cewe (XETRA:CWCG) hingegen zogen um mehr als 2 Prozent an. Der Foto-Dienstleister hat ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen.
Am Dax-Ende gaben die Papiere der Deutschen Telekom (XETRA:DTEGn) um 0,72 Prozent nach. Favorit waren die Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) mit einem Gewinn von rund einem halben Prozent.