FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Montag zum Börsenschluss noch einen flotten Spurt aufs Parkett gelegt. Nach einem fast durchgängig lustlosen, kaum veränderten Handelsverlauf beendete er den Tag mit einem kleinen Gewinn von 0,20 Prozent bei 11 426,70 Punkten auf Tageshoch. In den vergangenen zwei Wochen war er bereits um rund 1000 Punkte gestiegen und hatte dabei die Aussicht auf schneller als erwartet steigende Leitzinsen in den USA sehr gut weggesteckt. Rückenwind dafür kam vom Kurs des Euro, der infolge der Aussagen der US-Notenbank Fed unter Druck geraten war.
Der MDax (MDAX) rückte zu Wochenbeginn um 0,33 Prozent auf 21 889,01 Zähler vor. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) legte um 0,89 Prozent auf 1783,13 Punkte zu. Unterstützung für den Aktienmarkt lieferte an diesem Tag der Ifo-Geschäftsklima-Index. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hatte sich im Dezember von einem hohen Niveau aus noch weiter verbessert.
Nach der Rally im Dax seit Anfang Dezember seien mittlerweile aber Warnsignale aufgetaucht, hob Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hervor. Auch wenn es womöglich noch weiter hoch gehen könnte, sollte dies den Blick auf zunehmende Anzeichen von Gefahren nicht verstellen.
VW (DE:VOWG) STEIGEN AN DAX-SPITZE
Unter den Einzelwerten rückten im späteren Tagesverlauf vor allem die VW-Aktien (4:VOWG_p) in den Fokus. Sie schlossen mit plus 1,87 Prozent an der Dax-Spitze und profitierten von einem positiv aufgenommenen Richter-Kommentar aus den USA. Zwar wurde die Anhörung für den zweiten Diesel-Vergleich in den USA erneut verschoben, doch sagte der zuständige Richter zugleich, er sei optimistisch, dass es bis Dienstag zu einer Einigung komme.
Die Papiere der Deutschen Bank (DE:DBKGn) hingegen nahmen mit minus 4,47 Prozent das Dax-Ende ein, gefolgt von denen der Commerzbank (4:CBKG), die 3,42 Prozent verloren. Die US-Bank Citigroup (1:C) hält die Deutsche-Bank-Aktie nach der jüngsten Erholungsrally, die zu einem 40-prozentigen Kursplus seit der US-Präsidentschaftsjahr geführt hat, inzwischen für zu hoch bewertet. Ein Medienbericht über eine kurz bevorstehende Einigung im Vergleich um Tricksereien am US-Hypothekenmarkt sorgte am Montagnachmittag nur kurzfristig für etwas Entlastung.
Die Analysten der schweizerischen Großbank UBS (5:UBSG) empfehlen inzwischen die Aktien der Stahlkonzerne Thyssenkrupp (4:TKAG) und Salzgitter (4:SZGG) zum "Verkauf" Die Anteilsscheine von Thyssenkrupp fielen daraufhin um 1,05 Prozent und die von Salzgitter um 4,78 Prozent.
INNOGY AM ERSTEN TAG IM MDAX STARK GEFRAGT
Die Papiere des MDax-Neulings Innogy (4:IGY) legten an ihrem ersten Tag im Index der mittelgroßen Werte um 2,77 Prozent zu. Innogy ist die vom Versorger RWE (4:RWEG) kürzlich an die Börse gebrachte Ökostrom-Tochter. Uniper (4:UN01), an der Eon (4:EONGn) beteiligt ist, gewannen 1,04 Prozent. Die Aktien von Medigene (DE0005020903), die in den TecDax zurückkehrten, büßten dagegen 3,65 Prozent ein.
Im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) ging es für die Anteile des Leasinganbieters Grenke (4:GLJn) nach einer Empfehlung der Privatbank Berenberg um 11,16 Prozent nach oben. Die Papiere von Braas Monier (4:BMSA) folgten mit einem Plus von 6,79 Prozent auf 28,14 Euro. Der Dachziegelhersteller hatte nach einer Angebotsanhebung seinen Widerstand gegen die Übernahme durch den US-Baustoffkonzern Standard Industries aufgegeben.
EUROSTOXX TRITT AUF DER STELLE
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) trat hingegen mit minus 0,04 Prozent bei 3257,85 Punkten auf der Stelle, ebenso wie der Londoner FTSE 100 (GB0001383545). In Paris gab der CAC-40 (CAC 40) moderat nach. In den USA wurden zum europäischen Handelsschluss zugleich moderate Gewinne verbucht.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,01 Prozent auf 141,96 Punkte. Der Euro-Bund-Future (DE0009652644) gewann 0,72 Prozent auf 163,21 Punkte. Der Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0422 (Freitag: 1,0439) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9595 (0,9579) Euro.