ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erholung dank Hoffnung im Nahost-Krieg

Veröffentlicht am 20.06.2025, 18:16
Aktualisiert 20.06.2025, 18:30
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach drei schwachen Tagen am Freitag wieder kräftig zugelegt. Marktbeobachter verwiesen auf vage Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung im Krieg zwischen Israel und dem Iran.

Nach zeitweise noch deutlicheren Gewinnen notierte der deutsche Leitindex zum Handelsende noch 1,27 Prozent höher bei 23.350,55 Punkten. Damit dämmte er sein Wochenminus auf 0,7 Prozent ein. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen erholte sich am Freitag um 0,84 Prozent auf 29.365,17 Punkte.

Bei den Kursbewegungen könnte auch eine Rolle gespielt haben, dass an diesem Freitag wieder großer Verfallstag ist. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn an den Terminbörsen Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen kann es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes geben.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte letztlich um 0,7 Prozent zu. Der SMI in Zürich schloss prozentual unverändert, während der Londoner FTSE 100 um 0,2 Prozent nachgab. Die wichtigsten US-Aktienindizes fanden zum europäischen Börsenschluss keine gemeinsame Richtung.

Eine Woche nach Kriegsbeginn reißen die gegenseitigen Angriffe der Erzfeinde Israel und Iran nicht ab. In der israelischen Mittelmeerstadt Haifa wurden nach iranischem Raketenbeschuss zahlreiche Verletzte registriert. Auch aus Irans Hauptstadt Teheran und dem Südwesten des Landes wurden Angriffe gemeldet.

Für Erleichterung an den Finanzmärkten sorgte vor allem, dass ein unmittelbarer Kriegseintritt der USA nicht mehr ganz so wahrscheinlich scheint. Das Weiße Haus sieht immer noch eine "beträchtliche Chance" für Verhandlungen mit dem Iran. US-Präsident Donald Trump will laut seiner Sprecherin die Entwicklung abwarten und innerhalb der nächsten zwei Wochen über einen möglichen militärischen Schritt entscheiden. Zudem loten derzeit europäische Chefdiplomaten mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi in Genf erstmals Chancen für eine diplomatische Lösung des Konflikts aus.

Mit Trumps Ankündigung steige bei den Anlegern wieder die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Keiner wisse aber, ob sich der wankelmütige Präsident an diese selbst gesetzte Deadline halten werde.

Im Dax eroberte Airbus (EPA:AIR) mit einem Kursanstieg um 3,6 Prozent die Spitze. Das Analysehaus Kepler sieht den Flugzeugbauer, der auf der Luftfahrtmesse in Paris im Gegensatz zu US-Konkurrent Boeing (NYSE:BA) viele neue Aufträge eingesammelt hat, auf einem guten Weg, die selbst gesetzten Ziele zu erreichen.

Gefragt waren auch wieder die Rüstungstitel Hensoldt (ETR:HAGG) , Renk (ETR:R3NK) und Rheinmetall (ETR:RHMG) mit Gewinnen von bis zu 4,2 Prozent. Die Aktien des Industriekonzerns Thyssenkrupp (ETR:TKAG) , der die Abspaltung seiner Marineschiffbau-Sparte TKMS vorantreibt, legten um 4,2 Prozent zu.

An der MDax-Spitze zogen die Anteilscheine des Reisekonzerns Tui (ETR:TUI1n) um 6,5 Prozent an. Sie profitierten von einer doppelten Hochstufung durch die britische Investmentbank Barclays (LON:BARC). Auch auf Basis seiner unterdurchschnittlichen Schätzungen seien Tui-Aktien nicht teuer, schrieb Analyst Andrew Lobbenberg. Auf Basis der Summe aller Unternehmensteile seien sie sogar sehr günstig.

Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera (ETR:NCH2) übernimmt wesentliche Technologie-Teile vom kriselnden dänischen Unternehmen Green Hydrogen Systems . Mit der modularen Hochdruck-Elektrolyse-Technik der Dänen will Thyssenkrupp Nucera das eigene Portfolio sogenannter grüner Wasserstofftechnologie ausbauen. Für die Aktien des deutschen Elektrolysespezialisten ging es im Nebenwerteindex SDax um 4,1 Prozent nach oben.

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