ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Erneut sehr hohe Verluste nach wildem Ritt

Veröffentlicht am 07.04.2025, 18:04
Aktualisiert 07.04.2025, 18:15
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt wegen der rabiaten US-Zollpolitik und deren Folgen hat sich am Montag fortgesetzt. Mit einem Minus von 4,13 Prozent auf 19.789,62 Zähler konnte der Leitindex Dax seinen zum Auftakt verbuchten Verlust von über zehn Prozent aber zumindest deutlich eindämmen. Dennoch war es der dritte tiefrote Handelstag in Folge - die Kursgewinne von bis zu knapp 18 Prozent seit Jahresbeginn sind Geschichte.

Am Nachmittag war der Dax vorübergehend bis auf fast 20.800 Punkte ins Plus gedreht und hatte so gemessen am Tagestief über 2.300 Punkte gutgemacht. Die Erholung, ausgelöst von einem Medienbericht über eine mögliche 90-tägige Zollpause, war aber nur von kurzer Dauer. Das Weiße Haus in Washington sprach gleich darauf von einer Falschnachricht.

Die US-Regierung will an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Zöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten, ungeachtet der von Präsident Donald Trump signalisierten Gesprächsbereitschaft mit betroffenen Ländern.

Die Europäische Union bot derweil den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter an. Trotz der Zölle sei die EU bereit zu verhandeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Sie machte aber auch deutlich, dass neben den Verhandlungsbemühungen weiter mögliche Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns von Verhandlungen vorbereitet würden.

Analyst Mohit Kumar von Jefferies setzt darauf, dass Trump im Zolldrama in den nächsten Tagen doch noch einlenken könnte und dies auf eine Art, die es ihm ermögliche, die Sache als Sieg zu verkaufen. Aktienbesitz sei in den USA weit verbreitet und zahlreiche Vertreter der Politik hätten ebenfalls große Aktienpakete, begründete er den auch in den Vereinigten Staaten zunehmenden Druck auf Trump.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Montag um weitere 3,02 Prozent auf 24.640,54 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der schon am Freitag sein Jahresplus ausradiert hatte, verlor 4,6 Prozent.

Weltweit setzte sich am Montag die Talfahrt an den Börsen fort: In Asien waren die wichtigsten Indizes deutlich abgesackt, und auch in New York gab es weitere Verluste: Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss 2,8 Prozent tiefer, der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,7 Prozent.

Die am Montag anfangs besonders gebeutelten Rüstungstitel konnten sich mit dem Markt etwas berappeln. Im Dax büßten Rheinmetall (ETR:RHMG) letztlich 2,5 Prozent ein, nachdem sie in den ersten Handelsminuten um 27 Prozent in die Tiefe gerauscht waren. Im MDax verloren Hensoldt (ETR:HAGG) , Renk (ETR:R3NK) und Thyssenkrupp (ETR:TKAG) ähnlich viel. Schlusslicht im Dax waren die Anteile des Versicherers Hannover Rück (ETR:HNRGn) mit minus 7,5 Prozent.

Auf Platz eins fanden sich Qiagen (ETR:QIA) mit plus 2,3 Prozent, die sich nach einer Erhöhung der Gewinnprognose damit der Zoll-Panik entziehen konnten. Der Diagnostikspezialist habe mit dem sehr starken ersten Quartal positiv überrascht, hieß es von der DZ Bank.

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