ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Höhere US-Inflation keine Bremse für den Dax

Veröffentlicht am 12.02.2025, 17:59
Aktualisiert 12.02.2025, 18:58
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat die Anleger im rekordhohen Dax am Mittwoch nicht wesentlich gestört. Anleger nutzten am Nachmittag die temporäre Kursschwäche nach den US-Daten schnell für Käufe und trieben den deutschen Leitindex erneut in zuvor nicht gekannte Höhen bis fast an die Marke von 22.200 Punkten. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Plus von 0,50 Prozent auf 22.148,03 Punkte. Im frühen Handel hatten bereits gute Vorgaben aus Asien für gute Stimmung gesorgt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 vollzog eine ähnliche Kursentwicklung wie der Dax und näherte sich mit plus 0,27 Prozent auf 5405,65 Punkte seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 weiter an. Die Leitindizes in London und Zürich schlossen ebenfalls höher.

Investoren lenken seit einiger Zeit ihren Fokus stärker auf europäische Aktien, weil sie im Vergleich zu den heiß gelaufenen US-Aktien als günstiger bewertet gelten und zudem das Zinsumfeld in der Eurozone vorteilhafter ist. "In Europa senkt die EZB die Zinsen weiter und die Bewertungen sind noch immer niedrig. Zudem gibt die Aussicht auf einen wie auch immer gearteten Waffenstillstand in der Ukraine den Märkten derzeit Rückenwind", schrieb Eckhard Schulte, Vorstandschef vom Vermögensverwalter MainSky.

Der MDax der mittelgroßen Werte tat sich am Mittwoch hingegen schwer, die nach den US-Daten verbuchten Verluste wettzumachen. Er schloss mit minus 0,21 Prozent auf 27.187,80 Zähler. In New York zeigten sich der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss schwächer.

In den USA hatte sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt. Laut den Experten von Capital Economics dürften damit Zinssenkungen durch die US-Notenbank in diesem Jahr vom Tisch sein. Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank, äußerte zugleich die Hoffnung, dass die Inflationszahlen die Zollabsichten von Donald Trump dämpfen könnten. Der neue US-Präsident habe im Wahlkampf versprochen, die Preise sofort herunterzubringen, sollte er gewinnen. Doch die Zollpläne bewirkten das Gegenteil, so der Ökonom.

Als bester Wert im Dax bauten die Anteile von Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit einem Zuwachs von fünf Prozent ihr Plus seit Jahresbeginn auf fast 20 Prozent aus. Anlässlich der zur Wochenmitte vorgelegten detaillierten Quartalszahlen lobten die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) die Erholungsstory des Energietechnik-Konzerns. Eine Aufstockung der Ziele für den freien Barmittelfluss sei wahrscheinlich und bei der Profitabilität vor Sondereinflüssen liege man auch über Plan.

Immobilien-Aktien (NYSE:XLRE) rutschten nach den Daten zur US-Inflation deutlich ab. Sorgen vor höheren Zinsen belasten Immobilienwerte generell. So machen steigende Zinsen Hypotheken teurer, die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern kann gedämpft werden. Am Dax-Ende fielen Vonovia (ETR:VNAn) um 3,4 Prozent.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) um 12,5 Prozent ab. Bei dem Medizintechnikanbieter überschattete eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. An der MDax-Spitze zogen Teamviewer (ETR:TMV) um 3,7 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Im Nebenwerteindex SDax büßten Heidelberger Druckmaschinen (ETR:HDDG) 8,8 Prozent ein. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Der Biokraftstoffhersteller Verbio (ETR:VBKG) hingegen übertraf trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von sieben Prozent bescherte.

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