ROUNDUP/Aktien New York: Kalte Dusche für KI-Euphorie - Nasdaq sackt ab

Veröffentlicht am 27.01.2025, 16:46
© Reuters

NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen wegen der hohen Bewertungen haben der US-Tech-Branche am Montag eine kalte Dusche verpasst. Ausgelöst wurden sie von einer Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek. Dessen neuestes KI-Modell soll kosteneffizient sein und womöglich mit weniger starken Chips für Künstliche Intelligenz auskommen als die großen Modelle der etablierten Anbieter.

Darunter litt vor allem die mit Technologietiteln gespickte Nasdaq-Börse. Ihr Auswahlindex Nasdaq 100 , der schon vor dem Wochenende dem vorangegangenen Anstieg etwas Tribut gezollt hatte, sackte eine Stunde nach Handelsbeginn um 2,47 Prozent auf 21.236,41 Punkte ab. Er war im vergangenen Jahr dank der KI-Fantasie deutlich stärker gestiegen als die anderen Indizes.

Diese hatten zuletzt ebenfalls etwas geschwächelt, hielten sich am Montag aber besser: Der Leitindex Dow Jones Industrial sank lediglich um 0,08 Prozent auf 44.390.21 Punkte, während der marktbreite S&P 500 1,51 Prozent auf 6.009,18 Zähler verlor. Letzterer hatte am Freitag zunächst noch seine Rekordjagd fortgesetzt, war dann aber auch ein wenig unter Druck geraten.

Wie groß die Unsicherheit unter Anlegern ist, zeigte sich auch am Schwankungsbarometer der Aktienbörsen, dem Volotalitätsindex. Dieser legte in den USA um mehr als ein Fünftel zu.

In den App-Store-Downloads von Apple (NASDAQ:AAPL) ist die KI-Software von DeepSeek, die erst vorige Woche auf den Markt kam, bereits an die Spitze gelangt. Experten wollen die jüngsten Entwicklungen zwar nicht überbewerten, denn bahnbrechend Neues habe DeepSeek nicht geliefert. Gleichwohl könnte die Debatte eine Konsolidierung der teils hohen Bewertungen im Tech-Bereich auslösen, so ein Börsianer.

Unter diesen Nachrichten litten vor allem die Aktien des KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia (NASDAQ:NVDA) sowie anderer KI-Chip-Hersteller. Nvidia und Broadcom (NASDAQ:AVGO) zählten mit Kursabschlägen von jeweils fast 13 Prozent zu den größten Verlierern im Nasdaq 100. Andere Branchenvertreter wie Marvell Technology (NASDAQ:MRVL) und Micron (NASDAQ:MU) Technology erlitten ebenfalls klare Einbußen.

Ähnliches galt für die in New York gelisteten Anteilscheine von Chipausrüstern wie Arm Holdings (NASDAQ:ARM) , ASML (AS:ASML) und Applied Materials (NASDAQ:AMAT) . Auch die Titel von Tech-Riesen wie Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) verzeichneten Verluste.

Die Aktien der Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase (NASDAQ:COIN) wurden davon in Mitleidenschaft gezogen, dass der Bitcoin zeitweise erstmals seit einer Woche wieder unter die 100.000-Dollar-Marke rutschte: Sie verloren 4,9 Prozent.

Dagegen schaffte AT&T (NYSE:T) nach Quartalszahlen ein Kursplus von 5,4 Prozent. Der Telekomkonzern gewann mit Sonderangeboten und Bündelpaketen zum Jahresende deutlich mehr Kunden für sich als erwartet. Der Umsatz im vierten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar nur um ein Prozent. Unter dem Strich verdiente AT&T mit knapp 4,1 Milliarden Dollar aber fast doppelt so viel.

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