ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow fällt weiter - Zollstreitigkeiten belasten

Veröffentlicht am 04.03.2025, 22:30
Aktualisiert 04.03.2025, 22:45
© Reuters.

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Zollstreitigkeiten zwischen wichtigen Handelspartnern haben den Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag letztlich erneut belastet. Ein Erholungsversuch im Tagesverlauf scheiterte, da der Verkaufsdruck zum Handelsschluss wieder zugenommen hatte. China und Kanada reagierten auf die neuen US-Importzölle ihrerseits mit Gegenzöllen. Auch Mexiko stellte Gegenmaßnahmen in Aussicht, ließ die Details zunächst aber offen. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau hatte bereits vor dem Inkrafttreten der US-Zölle Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe angekündigt. China teilte mit, man werde ab dem 10. März zusätzliche Zölle vor allem auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA erheben.

Beim Dow stand am Ende ein Minus von 1,55 Prozent auf 42.520,99 Zähler zu Buche, nachdem er zu Wochenbeginn bereits um 1,5 Prozent gefallen war. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,22 Prozent auf 5.778,15 Punkte ein und zehrte so die Kursgewinne seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November letzten Jahres auf. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,36 Prozent tiefer bei 20.352,53 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich in die Gewinnzone gedreht war.

Marktstratege Clark Geranen von CalBay Investments sagte: "Es ist für Anleger extrem schwierig, auf der Basis von Zollnachrichten Investitionsentscheidungen zu treffen." Es bleibe sehr unklar, wie lange diese Zölle bestehen bleiben werden. Der Experte neigt zu der Annahme, dass es sich dabei eher um eine Verhandlungstaktik handelt und nicht um den Beginn eines langwierigen gegenseitigen Handelskriegs. Dennoch würden Anleger in solchen Situationen erst verkaufen und später Fragen stellen.

US-Anleger sorgen sich neben Handelskonflikten vor allem um die eigene Wirtschaft. Umso gespannter wird der monatliche Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag erwartet. In puncto Nervosität der Anleger verwies Stratege Jim Reid von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) auf den starken Anstieg des VIX-Index an der Terminbörse von Chicago. Der Index gilt als Gradmesser für die "Angst" von Anlegern. Am Dienstag war der Index zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Dezember letzten Jahres geklettert.

Unter den Zollstreitigkeiten litten im Dow unter anderem die Aktien des international agierenden Flugzeugbauers Boeing (NYSE:BA) , die am Index-Ende um 6,6 Prozent einknickten. Aber auch die ebenfalls stark konjunkturabhängigen Bankwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen. So sackten Goldman Sachs (NYSE:GS) und JPMorgan (NYSE:JPM) um jeweils 4 Prozent ab. Für die Papiere der Citigroup ging es um 6,3 Prozent nach unten.

Deutliche Verluste verzeichneten auch die Anteilsscheine von Automobilherstellern und ihren Zulieferern. Denn viele dieser Unternehmen nutzen vor allem Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus auch den US-Markt. Damit fielen Ford (NYSE:F) um 2,9 Prozent und General Motors (NYSE:GM) um 4,6 Prozent. Papiere des Spezialisten für Pkw-Innenausstattung Lear büßten 2,4 Prozent ein und die Anteilsscheine des Zulieferers Magna (NYSE:MGA) International verloren 3,4 Prozent.

Unter den Technologiewerten setzten Tesla (NASDAQ:TSLA) ihre wochenlange Talfahrt fort und fielen um 4,4 Prozent. Jüngst bestimmte vor allem das Agieren von Tesla-Chef Elon Musk an der Seite von Donald Trump das Nachrichtengeschehen. Vor allem in den USA gibt es mittlerweile Proteste vor Showrooms des Elektroautobauers. Zudem waren die Verkaufszahlen in europäischen Ländern zuletzt teils eingebrochen und auch in China schwächeln die Verkäufe, wie aktuelle Daten des dortigen Branchenverbands zeigen.

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