ROUNDUP/Aktien New York: US-Bonitätsabstufung von Moody’s belastet nur wenig

Veröffentlicht am 19.05.2025, 16:23
© Reuters

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Abstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s hat am Montag vor allem an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq etwas auf die Stimmung gedrückt. Allerdings schrumpften sowohl dort als auch an der New York Stock Exchange (Nyse) die anfänglichen Verluste schnell zusammen.

Zuletzt stand beim Auswahlindex Nasdaq 100 noch ein Minus von 0,38 Prozent auf 21.346,11 Punkte zu Buche. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,31 Prozent auf 5.939,92 Punkte bergab. Der Leitindex Dow Jones Industrial trat mit 42.653,13 Punkten auf der Stelle. Damit zollten die drei Indizes ihrer zuletzt guten Entwicklung nur wenig Tribut. Vor allem an der Nasdaq war es vergangene Woche deutlich bergauf gegangen.

Mit Moody’s verloren die USA auch bei der letzten großen Ratingagentur die Spitzennote für die Bonität. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung. Dieser Schritt "war längst überfällig", schrieb Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Denn die Vereinigten Staaten verzeichneten trotz guter Konjunktur Jahr für Jahr hohe Finanzierungsdefizite. Die Schulden des Gesamtstaats seien mittlerweile auf rund 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geklettert und Besserung sei nicht in Sicht.

US-Präsident Donald Trump versuche dieser Tage, ein umfassendes Steuergesetz durch den Kongress zu bringen, fuhr Chlench fort. Sollte ihm dies gelingen, dürfte es die heimische Staatsverschuldung um einige Billionen Dollar weiter in die Höhe treiben. Diesen besorgniserregenden Fiskalzahlen stünden allerdings die Größe, die Widerstandsfähigkeit und die Dynamik der US-Wirtschaft entgegen. Auch Mark Haefele, Chief Investment Officer bei der UBS (SIX:UBSG), wollte die Bedeutung der Moody’s-Abstufung nicht zu hoch hängen. Er erwartet "keine größeren direkten Auswirkungen auf die Finanzmärkte".

Mit dem Schritt von Moody’s könnte es für die USA etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen. Die Renditen an den internationalen Anleihenmärkten zogen an, was prinzipiell die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälert.

Vor allem Anteilscheine von Technologieunternehmen leiden unter dem Renditeanstieg, denn höhere Zinsen drücken den Wert der erwarteten Gewinne der oft stark wachsenden Unternehmen. Im Nasdaq 100 war mit dem Elektroautobauer Tesla (NASDAQ:TSLA) einer der sogenannten "Magnificent 7" - also der wichtigsten US-Tech-Unternehmen - mit minus 2,6 Prozent einer der größten Verlierer. Auch Apple (NASDAQ:AAPL) -Aktien reihten sich mit einem Kursrückgang um 2 Prozent im Index weit hinten ein. Bereits vergangene Woche hatte die Forderung von Trump an den Tech-Riesen, mehr Geräte in den USA statt in Indien zu bauen, etwas auf die Stimmung gedrückt.

Für die Papiere von Reddit (NYSE:RDDT) ging es nach einer Abstufung durch die Bank Wells Fargo (NYSE:WFC) um 3,4 Prozent nach unten. Die Analysten verwiesen auf die Konkurrenz durch die Alphabet-Tochter Google (NASDAQ:GOOGL) . Der Suchmaschinenbetreiber setze "aggressiver" KI-Funktionen ein, was der Online-Plattform schaden könnte.

Die Anteilseigner von Walmart (NYSE:WMT) mussten einen Kursverlust von 1,2 Prozent verkraften. In der Debatte über seine Zollpolitik kritisierte Trump den Einzelhandelsriesen scharf. Das Unternehmen solle die Zölle nicht als Vorwand für Preiserhöhungen benutzen, schrieb er auf seiner Online-Plattform Truth Social. Walmart habe im vergangenen Jahr Milliarden verdient - weit mehr als erwartet, so Trump. Der Konzern und China sollten seiner Meinung nach "die Zölle schlucken" - und sie nicht an die Endverbraucher weitergeben.

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