Russengas-Comeback? Das könnte den Markt zum Beben bringen

Veröffentlicht am 19.02.2025, 16:33

Investing.com - Ein mögliches Friedensabkommen in der Ukraine könnte laut Goldman Sachs (NYSE:GS) spürbare Auswirkungen auf die europäischen Gas- und Strommärkte haben. Die US-Investmentbank hält es für denkbar, dass eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen - selbst in begrenztem Umfang - die Energiepreise sinken lassen und für Unruhe bei Versorger-Aktien (NYSE:XLU) sorgen könnte.

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Gaspreise könnten kräftig fallen

Vor dem Krieg deckte Russland rund 35 Prozent des europäischen Gasbedarfs, wodurch sich die langfristigen Großhandelspreise (TTF) auf einem niedrigen Niveau um 20 Euro pro Megawattstunde (MWh) hielten. Mit dem Einbruch der russischen Lieferungen auf nur noch 10 Prozent im Jahr 2022 schossen die Preise allerdings zwischenzeitlich auf knapp 300 Euro/MWh nach oben.

Auch wenn die EU offiziell keine Pläne hat, wieder mehr Gas aus Russland zu beziehen, betont Goldman Sachs, dass russisches Gas mit geschätzten unter 10 Euro/MWh nach wie vor die günstigste Quelle wäre. Sollte es zu einer teilweisen Rückkehr russischer Gasströme kommen, könnte der Bank zufolge die einjährige Gaspreiskurve um 25 bis 50 Prozent fallen. Die deutschen Strompreise für langfristige Lieferungen könnten von aktuell rund 95 Euro/MWh auf etwa 50 bis 70 Euro/MWh sinken. Das hätte spürbare Folgen für Haushalte und Industrie, die von niedrigeren Energiekosten profitieren würden.

Volatile Zeiten für Versorger und Erneuerbare

Besonders stark könnte eine solche Entwicklung Unternehmen im Energiesektor treffen. Laut Goldman Sachs dürften Erzeuger erneuerbarer Energien wie RWE (ETR:RWEG), Oersted (CSE:ORSTED), Acciona (BME:ANA) Energia und Solaria unter erhöhter Volatilität leiden. Auch klassische Versorger wie Fortum (HE:FORTUM) oder Centrica (LON:CNA) könnten unter Preisdruck geraten.

Etwas stabiler bewertet Goldman Sachs dagegen defensivere Titel wie E.ON (ETR:EONGn), National Grid (LON:NG), Enel (BIT:ENEI), SSE (LON:SSE) und Iberdrola (BME:IBE). Diese Unternehmen hätten aufgrund ihrer stabilen Einnahmen aus regulierten Netzen eine bessere Position in einem Umfeld fallender Energiepreise.

Einstiegsgelegenheit für Anleger?

Trotz kurzfristiger Turbulenzen sieht die Bank langfristig eine Chance für Investoren. Viele Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien würden aktuell deutlich unter dem Wert ihrer laufenden Anlagen gehandelt. Sollte es zu einem erneuten Rücksetzer kommen, könnte dies eine attraktive Kaufgelegenheit sein - ähnlich wie nach der Finanzkrise 2008. Zudem verweist Goldman Sachs auf die steigende Stromnachfrage durch Rechenzentren, die mittelfristig für eine Erholung des Sektors sorgen könnte.

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