ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Aktien der UBS haben sich am Dienstag dank Aussagen zum dritten Quartal etwas besser gehalten als die Konkurrenz und der Markt. Die Titel der Bank verloren zwar bis 10.50 Uhr 1,14 Prozent auf 9,975 Schweizer Franken, der Swiss-Market-Index (SMI) rutschte zur selben Zeit allerdings um 1,41 Prozent ab. Andere Banktitel, nicht nur in Zürich, gaben noch deutlicher nach.
Die schweizerische Bank rechnet trotz der Milliarden-Belastungen aus ungenehmigten Händlergeschäften mit einem 'moderaten' Gewinn im abgelaufenen Jahresviertel. Allerdings hat UBS weiter Probleme Kundengelder einzuwerben. Der Nettozufluss an Geldern von reichen Kunden im für das Institut wichtigen Vermögensverwaltungssegment habe sich auf dem Niveau des zweiten Quartals bewegt, hatte die Bank am Morgen mitgeteilt. Allerdings hatte das Unternehmen da bereits einen weiteren herben Dämpfer hinnehmen müssen. Das laufende Sparporgramm liege im Plan, hatte es weiter geheißen. Aussagen zu einer eventuellen Ausweitung machte UBS nicht.
EXPERTE: NICHT SO GUT WIE ES AUF DEN ERSTEN BLICK AUSSIEHT
Ein Händler sagte, er habe mit einem größeren Gewinn gerechnet. Vermutlich schwächelten bei UBS neben dem Investmentbanking auch noch andere Bereiche. 'Die Nachricht von einem Gewinn im dritten Quartal ist nicht so gut, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht', sagte Analyst Dirk Becker von Kepler Capital Markets der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Gewinne, die UBS verbucht habe, hätten nämlich nichts mit dem normalen Geschäft zu tun. Die Bank hatte in die Trickkiste der Bilanzierung gegriffen und realisiert Gewinne bei britischen und US-amerikanischen Staatsanleihen. Die eigenen Verbindlichkeiten bewertet sie mit 1,5 Milliarden Franken besser als bislang. Möglich mache dies eine Verbesserung der sogenannten Kreditspreads. Das heißt, dass die Bank nun deutlich weniger für eigene Schulden zahlt, als sie für das Verleihen von Geld bekommt.
HSBC senkte zwar das Kursziel für UBS von 26,50 auf 19,00 Franken, bleibt aber seiner Einstufung 'Overweight'. Die Zielkorrektur resultiere aus dem schwierigen Finanzmarktumfeld, neuen Wechselkursprognosen sowie dem Handelsverlust durch unerlaubte Spekulationsgeschäfte eines UBS-Händlers, hieß es in einer Analyse von Robert Murphy. Allerdings könnte die nun geplante Verkleinerung der Investmentbanking-Sparte den Wert für die Aktionäre deutlich steigern. Vor diesem Hintergrund könnte die Investorenveranstaltung Mitte November zum Kurstreiber werden. Zudem seien schweizerische Banken unter anderem wegen geringerer Risiken durch die Finanzkrisen in Europa nach wie vor strukturell attraktiv./he/ck
Die schweizerische Bank rechnet trotz der Milliarden-Belastungen aus ungenehmigten Händlergeschäften mit einem 'moderaten' Gewinn im abgelaufenen Jahresviertel. Allerdings hat UBS weiter Probleme Kundengelder einzuwerben. Der Nettozufluss an Geldern von reichen Kunden im für das Institut wichtigen Vermögensverwaltungssegment habe sich auf dem Niveau des zweiten Quartals bewegt, hatte die Bank am Morgen mitgeteilt. Allerdings hatte das Unternehmen da bereits einen weiteren herben Dämpfer hinnehmen müssen. Das laufende Sparporgramm liege im Plan, hatte es weiter geheißen. Aussagen zu einer eventuellen Ausweitung machte UBS nicht.
EXPERTE: NICHT SO GUT WIE ES AUF DEN ERSTEN BLICK AUSSIEHT
Ein Händler sagte, er habe mit einem größeren Gewinn gerechnet. Vermutlich schwächelten bei UBS neben dem Investmentbanking auch noch andere Bereiche. 'Die Nachricht von einem Gewinn im dritten Quartal ist nicht so gut, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht', sagte Analyst Dirk Becker von Kepler Capital Markets der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Gewinne, die UBS verbucht habe, hätten nämlich nichts mit dem normalen Geschäft zu tun. Die Bank hatte in die Trickkiste der Bilanzierung gegriffen und realisiert Gewinne bei britischen und US-amerikanischen Staatsanleihen. Die eigenen Verbindlichkeiten bewertet sie mit 1,5 Milliarden Franken besser als bislang. Möglich mache dies eine Verbesserung der sogenannten Kreditspreads. Das heißt, dass die Bank nun deutlich weniger für eigene Schulden zahlt, als sie für das Verleihen von Geld bekommt.
HSBC senkte zwar das Kursziel für UBS von 26,50 auf 19,00 Franken, bleibt aber seiner Einstufung 'Overweight'. Die Zielkorrektur resultiere aus dem schwierigen Finanzmarktumfeld, neuen Wechselkursprognosen sowie dem Handelsverlust durch unerlaubte Spekulationsgeschäfte eines UBS-Händlers, hieß es in einer Analyse von Robert Murphy. Allerdings könnte die nun geplante Verkleinerung der Investmentbanking-Sparte den Wert für die Aktionäre deutlich steigern. Vor diesem Hintergrund könnte die Investorenveranstaltung Mitte November zum Kurstreiber werden. Zudem seien schweizerische Banken unter anderem wegen geringerer Risiken durch die Finanzkrisen in Europa nach wie vor strukturell attraktiv./he/ck