Hohe Dividenden sind gern gesehene Gäste bei Investoren. Denn es gibt ja auch nichts Schöneres, als zu erleben, dass hübsche Gewinnbeteiligungen quasi wie von selbst aufs Konto fließen. Doch gibt es bei den vielen verschiedenen Unternehmen durchaus Unterschiede in Sachen Dividende.
Auch ändern sich natürlich laufend die Bewertungen der börsennotierten Konzerne. Wir schauen uns deshalb heute einmal drei deutsche Aktien an, die alle im MDAX gelistet sind und im Moment ein recht moderates KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) gepaart mit einer hohen Dividendenrendite bieten.
Hugo Boss (DE:BOSSn) Bei unserem bekannten deutschen Modeunternehmen Hugo Boss (WKN: A1PHFF) warten die Investoren nun schon länger auf einen Turnaround. Bereits seit dem Jahr 2015 hat die Aktie des Unternehmens jetzt schon den Rückwärtsgang eingelegt.
Schneller wechselnde Modetrends und eine wachsende Bedeutung des Onlinegeschäfts haben Hugo Boss vor größere Herausforderungen gestellt und den Konzern gezwungen, sich neu auszurichten. Doch so eine Neuausrichtung ist nicht nur kapitalintensiv, sondern sie dauert natürlich auch seine Zeit. Und dieser Umstand belastete eben auch den Aktienkurs des Unternehmens.
Doch dadurch wird die Aktie von Hugo Boss nun für Dividendenjäger interessant. Denn auf dem derzeitigen Kursniveau von 43,05 Euro (20.12.2019) errechnet sich, wenn man die für das Geschäftsjahr 2018 gezahlte Dividende in Höhe von 2,70 Euro je Aktie zugrunde legt, eine aktuelle Dividendenrendite von 6,27 %. Und auch das KGV von gut 14 zeigt im Moment eine moderate Bewertung der Aktie.
Die Hugo-Boss-Aktie könnte also für spekulative Anleger, die auf einen Turnaround hoffen und zusätzlich eine schöne Dividende schätzen, durchaus einen Blick wert sein.
Deutsche Pfandbriefbank Die Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900) hatte ihr Börsendebüt erst am 16.07.2015. Gut zwei Monate später wurde die führende Spezialbank für Immobilienfinanzierung und öffentliche Investitionsfinanzierung dann schon im MDAX gelistet.
Seit ihrem Börsengang bewegte sich die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank eher seitwärts, doch in diesem Jahr zeigt sie mehrheitlich positive Tendenzen. Das liegt vor allem daran, dass sich ihr Kerngeschäft weiter stabil zeigt. Und dank geringerer Refinanzierungskosten konnte das Geldhaus im dritten Quartal 2019 das Ergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 44 %, auf 56 Mio. Euro steigern. Gleichzeitig wurde auch der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.
Dies alles hat die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank in den letzten Monaten beflügelt. Doch auch auf dem aktuellen Niveau von 14,57 Euro (20.12.2019), ergibt sich in Bezugnahme auf die letzte Dividende von 1,00 Euro je Aktie mit 6,86 % eine recht hohe Dividendenrendite. Auch wird das Unternehmen im Moment nur mit dem Zwölffachen seines Gewinns an der Börse bewertet.
Hier stehen die Ampeln also auf Grün. Wer einen recht schwankungsarmen Wert mit attraktiver Dividende sucht, könnte sich die Deutsche Pfandbriefbank also ruhig einmal näher anschauen.
Aareal Bank (DE:ARLG) Mit der Aareal Bank (WKN: 540811) befindet sich gleich ein weiterer Finanzwert unter den heute vorgestellten Aktien. Das Geldhaus aus Wiesbaden bündelt die Unternehmen der Aareal-Bank-Gruppe in den beiden Geschäftssegmenten Consulting/Dienstleistungen und strukturierte Immobilienfinanzierungen.
Die Aareal-Bank-Aktie hat im Jahr 2019 bislang ein recht durchwachsenes Ergebnis abgeliefert. Bis Mai bewegten sich die Papiere seitwärts, um dann jäh abzustürzen. Doch seit Juli geht es mit dem Kurs bergauf und die Aktie hat schon fast wieder ihre Bewertung vom Frühjahr erreicht.
In Sachen Dividenden sieht es bei der Aareal Bank im Moment folgendermaßen aus. Für das Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 2,10 Euro Gewinnbeteiligung je Aktie an die Investoren gezahlt. Beim derzeitigen Aktienkurs von 30,45 Euro (20.12.2019) errechnet sich damit eine aktuelle Dividendenrendite von 6,90 %.
Man sollte aber wissen, dass die Ausschüttung für 2018 um 16 % geringer ausgefallen ist als die Dividende für das Jahr 2017. Allerdings weist die Ausschüttungsquote der Aareal Bank mit 60 % noch keinen bedenklichen Wert auf, sodass man auf eine zumindest stabile Ausschüttung für das aktuelle Geschäftsjahr hoffen kann. Zum Abschluss bleibt auch hier noch das recht niedrige KGV der Aktie zu erwähnen, das im Moment bei 12 liegt.
Interessierte Anleger, die auf hohe Dividenden setzen und denen ein stärker schwankender Aktienkurs nichts ausmacht, könnten sich mit der Aareal-Bank-Aktie ja eventuell durchaus eine Freude machen.
Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019