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Aktien Frankfurt: Gewinne - Hoffen auf Leitzinssenkung, Deutsche Bank ziehen an

Veröffentlicht am 30.04.2013, 12:07
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag weiterhin von der Hoffnung auf eine Zinssenkung in der Eurozone profitiert. Hinzu kam ein Kursprung bei den Aktien der Deutschen Bank. Gegen Mittag kletterte der deutsche Leitindex um 0,68 Prozent auf 7.927,01 Punkte. Damit deutete sich auf Monatssicht ein Gewinn von etwa anderthalb Prozent an. Für den MDax ging es zuletzt um 0,39 Prozent auf 13.451,10 Punkte nach oben. Der TecDax trat mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 924,80 Punkte nahezu auf der Stelle. Der EuroStoxx 50 bewegte sich bei einem Stand von 2.717,11 Punkten ebenfalls kaum vom Fleck.

Zuletzt schwache Konjunkturdaten, die Rezession in der Euro-Peripherie sowie eine zurückgehende Inflation könnten die europäischen Notenbanker am Donnerstag dazu bewegen, den Leitzins auf das Rekordtief von 0,5 Prozent zu reduzieren, schrieb Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG in einem Kommentar. Indes sind die deutschen Verbraucher trotz Konjunkturflaute und einer teilweise chaotisch verlaufenen Zypern-Rettung weiter in Kauflaune. Das vom Forschungsunternehmen GfK ermittelte Konsumklima fiel zuletzt deutlich besser aus als erwartet.

DEUTSCHE BANK GEWINNEN MEHR ALS SIEBEN PROZENT

Ansonsten bewegten vor allem die Bilanzen einiger Dax-Konzerne. 'Für Aufsehen sorgt mal wieder die Deutsche Bank', sagte Händlerin Sarah Brylewski vom Broker Gekko Global Markets. Im ersten Quartal stieg der Überschuss der Bank überraschend deutlich. Auch die Sorgen um die Kapitalisierung ist die Großbank angegangen. In einem beschleunigten Verfahren sammelte die Bank bei institutionellen Anlegern knapp drei Milliarden Euro ein. Die Analystenreaktionen fielen sehr positiv aus. Die Titel der Deutschen Bank stiegen an der Dax-Spitze um 7,52 Prozent auf 35,375 Euro. Die Zahlen der Deutschen Börse überzeugten ebenfalls. Für die Papiere des Börsenbetreibers ging es um 1,62 Prozent nach oben.

Der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius sowie seine Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) hingegen verfehlten die Erwartungen der Analysten. FMC zum Beispiel verzeichnete überraschend einen Gewinnrückgang. Mit einem Minus von 3,62 Prozent waren die FMC-Titel das Schlusslicht im Dax. Die Papiere des Mutterkonzern Fresenius büßten 2,26 Prozent ein.

WACKER CHEMIE AN DER MDAX-SPITZE

Der im MDax geleistete Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie war wegen der anhaltenden Solarkrise mit einem Gewinneinbruch in das neue Jahr gestartet. Für Analyst Peter Spengler von der DZ Bank ist das schwache erste Quartal allerdings keine Überraschung. In dem freundlichen Marktumfeld zogen die Titel an der Indexspitze um 3,49 Prozent an. Die Anteilsscheine von Leoni stiegen um 2,39 Prozent. Der bestätigte Ausblick und die von anderen Zulieferern geteilte Erwartung einer Belebung im zweiten Halbjahr trieben die Aktien des Kabelspezialisten und Autozulieferers an, meinte ein Börsianer.

Für Qiagen-Aktien ging es am TecDax-Ende um mehr als vier Prozent abwärts. Das Biotechunternehmen war mit einem Gewinnrückgang ins laufende Geschäftsjahr gestartet. An der Indexspitze stiegen die Titel von Evotec um knapp fünf Prozent. Das Biotech-Unternehmen geht mit dem Belfer-Institut für angewandte Krebsforschung eine Kooperation zur Entwicklung neuer Krebstherapien ein.

RTL STARTEN AUF XETRA

Die Aktien der RTL Group starteten auf der Handelsplattform Xetra mit einem Kurs von 55,50 Euro. Der Medienkonzern Bertelsmann hatte sich für diesen Preis von einem Paket von 25,5 Millionen Aktien oder gut 17 Prozent getrennt. Bertelsmann bleibt mit 75,1 Prozent weiterhin Mehrheitsaktionär. Zuletzt notierten die RTL-Papiere etwas tiefer bei 54,89 Euro. Die Titel von Solarworld sanken nach einer Achterbahnfahrt zuletzt um knapp ein Prozent. Die Eigentümer und Gläubiger müssen für die Rettung des angeschlagenen Solarunternehmens tief in die Tasche greifen./la/rum

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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