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AKTIE IM FOKUS 2: ThyssenKrupp rutschen ab - 'HB' zu möglicher Kapitalerhöhung

Veröffentlicht am 19.03.2013, 10:47
(Neu: Händlerkommentar ergänzt, Analysten Equinet und DZ Bank)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ThyssenKrupp sind am Dienstag wegen Sorgen um eine bevorstehende Kapitalerhöhung kräftig unter Druck geraten. Die Anteile an dem Stahlkonzern rutschten am Morgen am Dax-Ende um 6,23 Prozent auf 17,225 Euro ab und konnten sich damit kaum von ihrem bisherigen Tagestief lösen. Der Dax stand 0,67 Prozent tiefer.

Ein Händler hält nun eine Kapitalmaßnahme für sehr wahrscheinlich und erwartet entsprechenden Druck auf die Aktien. Denn dem 'Handelsblatt' zufolge zieht ThyssenKrupp eine Kapitalerhöhung in Erwägung. Es spreche viel dafür, dass die Maßnahme noch in diesem Geschäftsjahr komme und ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro habe, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Grund seien auch mögliche weitere Belastungen für die Aufarbeitung des Schienenkartells und eventuell erneute Abschreibungen beim Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA.

Einem Börsianer zufolge würde die Kapitalerhöhung in dem Volumen stark verwässernd wirken und sei somit negativ. Andererseits wurde ein solcher Schritt aber auch schon von einigen Marktteilnehmern gefordert, auch um die Kreditwürdigkeit zu sichern. Somit wäre das nicht unmittelbar schlecht, sagte er. Zudem stehe die Maßnahme wohl nicht unmittelbar bevor.

KAPITALERHÖHUNG WÄRE ÜBERRASCHUNG

Equinet-Analyst Stefan Freudenreich ließ seine Einstufung nach den Spekulationen über eine Kapitalerhöhung auf 'Buy' mit dem Kursziel 22 Euro. Eine solche Maßnahme in diesem Geschäftsjahr wäre für ihn allerdings eine Überraschung. Neben dem Verwässerungseffekt würde eine Kapitalerhöhung zudem den Stimmrechtseinfluss der Stiftung verringern. Das sei bereits in der Vergangenheit heftig von Anteilseignern kritisiert worden.

'Aufgrund der angeschlagenen Bilanz würde aus unserer Sicht eine Kapitalerhöhung Sinn machen', sagt Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Denn die Eigenkapitalquote sei auf unter 12 Prozent gesunken und der Verkauf von Steel Americas dürfte zu weiteren Wertberichtigungen führen. In der Vergangenheit war die Stiftung die größte Hürde für eine Kapitalerhöhung wegen der Verwässerung, so Schlamp. Sein Votum lautet 'Halten'./fat/ag

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