FRANKFURT (dpa-AFX) - Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu Strafverfahren gegen Edathy:
"Ein Bundestagsabgeordneter ist nicht einfach nur ein Bürger wie du und ich; ihm wurde besonderes Vertrauen geschenkt, ihm wurde Macht auf Zeit gegeben, und zwar nicht zu knapp. Welche Macht [er] haben kann, sieht man an Edathy. Weil er alles verloren hat, will er nun ehemalige Genossen, Mitarbeiter und Spitzenbeamte mit in den Abgrund reißen. Mit ziemlich großem Erfolg, wie vor allem die SPD mit wachsendem Grauen feststellen muss. (...) Nicht jedem Bürger wird begreiflich zu machen sein, dass der Bundestag eben nur das Abbild der Gesellschaft ist, dass also auch das "Hohe Haus" (...) vor miesen Charakteren nicht sicher sein kann. Das ließe sich auch über Parteien sagen. Aber deren Mitwirkung an der politischen Willensbildung sollte die Gewähr dafür bieten, dass der Wille sich nicht nach dem Geschmack von Sittenstrolchen bildet.