DUBLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das krisengeplagte Euroland Irland hat sich nach Verlassen des Euro-Rettungsschirms erstmals auch mit einer regulären Versteigerung von Staatsanleihen erfolgreich am Markt finanziert. Bei einer Auktion von Papieren mit Laufzeit von zehn Jahren fiel der Hammer am Donnerstag bei einer Rendite von 2,967 Prozent, wie die Schuldenagentur in Dublin mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Versteigerung spülte wie zuvor geplant eine Milliarde Euro in die irische Staatskasse.
Seit Ende 2013 befindet sich Irland nicht mehr unter dem Euro-Rettungsschirm. Bereits Anfang Januar hatte sich das Euroland erfolgreich frisches Geld am Markt besorgen können, allerdings nur über ein sogenanntes syndiziertes Verfahren. Hierbei werden neue Papiere über eine Reihe von ausgewählten Banken am Markt platziert und nicht zu einem zuvor festgelegten Termin versteigert.
Die Nachfrage bei der regulären Anleiheauktion seit 2010 war hoch und hätte ausgereicht, um fast dreimal so viele Anleihen am Markt zu platzieren. Die niedrige Rendite spiegelt auch den freien Handel am irischen Anleihemarkt. Am sogenannten Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Titel ge- und verkauft werden, fiel die Rendite für zehnjährige Papiere am späten Vormittag um 0,05 Prozentpunkte auf rekordtiefe 2,97 Prozent. Zum Vergleich: In der Hochphase der Euro-Schuldenkrise lag die Rendite im freien Handel zeitweise bei knapp 14 Prozent.