NEW YORK/LONON/WIEN (dpa-AFX) - Der Rückgang der Ölpreise hat sich am Freitag fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am frühen Abend 89,91 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Der Preis war zeitweise bis auf 88,11 Dollar gefallen und hatte den niedrigsten stand seit Ende 2010 erreicht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 2 Cent auf 85,76 Dollar.
Nachdem die Ölpreis wie schon an den vorangegangenen Tagen stark unter Druck geraten waren, setzte am Abend eine leichte Gegenbewegung ein. Experten rechnen jedoch mit einer Fortsetzung der Talfahrt. "Am Ölmarkt macht sich allmählich Panik breit", schreibt die Commerzbank. Der Preisrückgang habe zuletzt spekulative Züge angenommen.
Die Gründe sind die Bekannten: Die eingetrübten globalen Konjunkturaussichten, die gesunkene Risikoneigung und das reichliche Angebot lassen die Anleger auf fallende Preise setzen. Hinzu kommt, dass der Iran dem Beispiel Saudi-Arabiens gefolgt ist und die Preise für seine Abnehmer gesenkt hat. Zudem ist der Dollar nach einer kurzen Schwächephase seit Donnerstagmittag wieder deutlich gestiegen. Ein höherer Dollarkurs macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist leicht gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 88,27 Dollar. Das waren 5 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.