von Gina Lee
Investing.com – Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum gaben am Dienstagmorgen mehrheitlich nach, da die Anleger den Anstieg der Renditen für US-Staatsanleihen verarbeiteten, der bereits den US-Aktienmarkt belastet hatte. Hinzu kam ein Anstieg des Ölpreises, der Inflationssorgen schürte.
Japans Leitindex Nikkei 225 stand um 03:57 MEZ um 0,68% tiefer und auch der südkoreanische KOSPI fiel um 0,82%.
In Australien fiel der ASX 200 um 0,87%, während der Hang Seng Index in Hongkong 0,60% hinzugewann.
Der chinesische Shanghai Composite sank um 0,11% und der Shenzhen Component verlor 0,26%. Die amtlichen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe, sowie der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe werden alle am Donnerstag veröffentlicht.
Chinas Zentralbank hat auch versprochen, die gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes und die Rechte von Eigenheimkäufern inmitten der anhaltenden Schuldenkrise der China Evergrande Group (HK:3333) zu schützen.
In den USA legten die Aktienkurse mit dem kurzzeitigen Anstieg der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen auf über 1,5 % den Rückwärtsgang ein. Die Rendite zweijähriger Anleihen stieg auf den höchsten Stand seit März 2020, weil Händler mehr und mehr mit einer Reduzierung der Anleihekäufe durch die Federal Reserve rechnen.
"Die Notenbanker haben schon seit einiger Zeit dargelegt, wie sie die Geldpolitik 'normalisieren' wollen. Dieser Prozess könnte bald beginnen. Diese Erkenntnis hat das Potenzial, eine gewisse Volatilität am Anleihe- und Aktienmarkt zu provozieren", schrieb Chris Iggo, Chefinvestor für Core-Investments von AXA Investment Managers, in einer Mitteilung.
Fed-Chef Jerome Powell wird am Mittwoch an einer geldpolitischen Diskussion auf einem EZB-Forum teilnehmen, wo er auf die Zentralbankchefs Andrew Bailey von der Bank of England, Haruhiko Kuroda von der Bank of Japan und Christine Lagarde von der Europäischen Zentralbank (EZB) treffen wird.
Powell wird auch zusammen mit US-Finanzministerin Janet Yellen vom Bankenausschuss des Senats am Dienstag angehört werden und ist dann am Donnerstag vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses geladen.
Unterdessen blockierten die Republikaner im Senat einen Gesetzentwurf zur Aussetzung der Schuldenobergrenze bis Dezember 2022 und zur Aufrechterhaltung des Regierungsbetriebs über den 30. September hinaus. Der US-Bundesregierung dürfte damit am Donnerstag das Geld ausgehen, wenn keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.
Am Rohstoffmarkt setzte Öl seinen Anstieg fort, da die Angst vor einer globalen Energiekrise zunimmt. Brent-Futures stiegen auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren, während WTI-Futures die 75-Dollar-Marke überschritten.
Die Kryptowährungen holten einen Teil ihrer Verluste aus der durch Chinas jüngste Maßnahmen ausgelösten Volatilität der Vorwoche wieder auf, wobei Bitcoin sich um die 43.000-Dollar-Marke herum bewegte.