Von Gina Lee
Investing.com - Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum haben sich am Donnerstagmorgen nach der Rückkehr der wichtigsten Märkte aus den langen Feiertagen uneinheitlich entwickelt. Dabei hält die Debatte um die Frage an, ob die anhaltende wirtschaftliche Erholung zu einer galoppierenden Inflation führen könnte.
Chinas Shanghai Composite fiel bis 6.35 Uhr MEZ um 0,24% und der Shenzhen Component gab um 1,82% nach. Nach einer einwöchigen Feiertagspause kehrten die Marktteilnehmer an ihre Handelsbildschirme zurück und blicken gespannt auf die am Freitag anstehenden Datenpunkte in Form des Caixin Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor (PMI) und der Handelsbilanz für April.
Diplomaten aus der Gruppe der Sieben (G7) äußerten sich besorgt über Chinas Haltung zu Themen wie dem Klimawandel. "Wir ermutigen China, als Großmacht und Volkswirtschaft mit hochentwickelten technologischen Kompetenzen, sich konstruktiv am regelbasierten internationalen System zu beteiligen", so die Diplomaten in einer Erklärung vor dem G7-Treffen im Juni.
Die Investoren blicken auch mit Spannung auf die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China, um die Umsetzung des Phase Eins-Handelsdeals zu beurteilen, was Auswirkungen auf die aktuellen US-Zölle gegenüber China haben könnte. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai sagte am Mittwoch, dass sie erwartet, die Gespräche mit chinesischen Regierungsvertretern "in naher Zukunft" wieder aufzunehmen.
Hongkongs Hang Seng Index stieg um 0,13%.
Auch die Börsen in Japan und Korea nahmen nach den Feiertagen den Handel wieder auf. Für den Nikkei 225 ging es um 1,75% nach oben und der KOSPI gewann 0,55%.
Der australische Aktienindex ASX 200 fiel um 0,67%. Der Bundesstaat New South Wales meldete neue COVID-19-Erkrankungen.
Derweil enttäuschte der ISM Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe per Berichtsmonat April am Mittwoch mit 62,7 Punkten. Am Freitag stehen weitere Konjunkturdaten in Form des US-Arbeitsmarktberichts, einschließlich der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, auf der Agenda.
Die maßgebliche Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg zu Handelsbeginn in Asien leicht an.
Die USA wollen in der kommenden Woche langlaufende Anleihen im Wert von 126 Mrd. Dollar zur Refinanzierung platzieren. Gegenüber dem Vorquartal bleibt der Zielbetrag unverändert, was darauf hindeutet, dass der Finanzierungsbedarf der USA bereits seinen Höhepunkt erreicht haben könnte.
Während sich die größte Volkswirtschaft der Welt erholt, konzentrieren sich die Anleger zunehmend darauf, wann die US-Notenbank Fed mit der Drosselung ihrer Stützungsmaßnahmen beginnen könnte.
Unter den Investoren macht sich zunehmend die Erwartung breit, dass die Zentralbank das Tempo der Anleihekäufe im vierten Quartal zurückfahren wird. Obwohl der Fed-Chef Jerome Powell stets betont, dass es noch zu früh sei, um einen solchen Schritt zu diskutieren, zeigten sich einige Notenbanker der Idee gegenüber aufgeschlossener.
Der Präsident der Bostoner Fed, Eric Rosengren, brachte die Debatte über eine mögliche Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe der Fed ins Rollen, nachdem er andeutete, dass der US-Hypothekenmarkt nun weniger Unterstützung benötige.
"Der Immobilienmarkt ist derzeit recht stark und die Immobilienpreise sind gestiegen... daher ist der Bedarf für den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren im bisherigen Tempo wahrscheinlich nicht annähernd so hoch wie zu Beginn der Erholung", sagte er gegenüber Bloomberg.
Jenseits des Atlantiks gibt die Bank of England im Laufe des Tages ihre geldpolitische Entscheidung bekannt.