Von Gina Lee
Investing.com - Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum legten am Freitagmorgen überwiegend zu. Im Zuge der Erholung des US-Arbeitsmarktes und der nachlassenden Inflationssorgen verlagerte sich der Fokus der Anleger von Growth- auf Value-Aktien.
Der japanische Nikkei 225 Index stieg bis 06.21 Uhr MEZ um 2,29%.
Südkoreas KOSPI erhöhte sich um 0,92% und der australische ASX 200 Index gewann 0,82%.
In Hongkong legte der Hang Seng Index um 0,97% zu.
Auch in China gestaltete sich das Bild freundlich: der Shanghai Composite gewann 1,21% und der Shenzhen Component stieg um 1,52%.
An der Wall Street ging es nach drei Verlusttagen in Folge wieder aufwärts. In Korea, Australien und Japan verzeichneten die Aktienindizes ebenfalls ihr erstes Plus seit vier Sitzungen.
Der Aktienkurs von Tesla (NASDAQ:TSLA) präsentierte sich nach einem Tweet von Elon Musk, der die Aussetzung von Zahlungen mit Bitcoin aufgrund von Umweltbedenken ankündigte, schwach. Bitcoin bewegte sich während der asiatischen Sitzung um die 50.000 Dollar-Marke und holte einige Kursverluste, die als Reaktion auf Musks Tweet entstanden waren, wieder auf.
Von den unerwartet hohen US-Inflationsdaten, einschließlich der Kernrate, zeigten sich die Anleger wieder etwas gefasster. Die am Mittwoch bekannt gegebenen US-Erzeugerpreise waren ebenfalls höher als erwartet ausgefallen. Der Erzeugerpreisindex stieg im April um 0,6% gegenüber dem Vormonat und 6,2% gegenüber dem Vorjahresmonat.
Gespannt blicken Investoren nun auf die im Laufe des Tages anstehenden Umsätze im Einzelhandel.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel mit 473.000 auf ein 14-Monats-Tief, was die Stimmung der Investoren verbesserte.
Treasuries befanden sich ebenfalls im Aufwind. Die Rendite für 10-jährige Anleihen sank auf 1,66%, selbst als eine Auktion 30-jähriger Anleihen enttäuschte.
Die US-Notenbank Fed nahm kleinere Änderungen an ihrem Ankaufsplan vor. Der Fokus liegt nun stärker auf längerlaufenden Treasuries, an der monatlichen Gesamtsumme von 80 Mrd. Dollar wurden jedoch keine Änderungen vorgenommen.
"Solange die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, sollte der Value-Trade funktionieren. Die nächsten Tage dürften interessant werden, aber aus wirtschaftlicher Sicht sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Rotation gegeben", sagte Lori Calvasina, Leiterin Aktienstrategie bei RBC Capital Markets, zu Bloomberg.
Angesichts der Spekulationen, wonach die Fed ihre Unterstützung zurückfahren könnte, ging der Rallye an den Rohstoffmärkten die Puste aus. Für den Ölpreis ging es auf den tiefsten Stand seit über einem Monat. Die Sorge vor einem unkontrollierten Inflationsanstieg lässt eine Abkehr der US-Notenbank von ihrer aktuellen dovishen Geldpolitik möglich erscheinen.
Eine Reihe von Notenbankvertretern bekräftigte jedoch, dass die Fed auf absehbare Zeit den Kurs beibehalten werde. Dem Fed-Gouverneur Christopher Waller zufolge wird die wirtschaftliche Belebung zu einem vorübergehenden Preisanstieg führen, der sich bis ins Jahr 2022 fortsetzen könnte.