Von Gina Lee
Investing.com - An den Börsen in Asien ging es am Dienstagmorgen aufwärts. Die Sorgen der Anleger über eine aus dem Ruder laufende Inflation ließen nach. Bitcoin erholte sich von seinem Einbruch in der letzten Woche.
Der japanische Aktienindex Nikkei 225 legte bis 5.23 Uhr MEZ um 0,70% zu, nachdem der Gouverneur der Bank of Japan Haruhiko Kuroda am Montag erklärte, dass die Erholung der Welt von COVID-19 uneinheitlich sei und versprach, die Geldpolitik weiterhin ultra-locker zu gestalten.
Japan plant unterdessen, den Corona-Ausnahmezustand in neun Präfekturen, darunter Tokio, zu verlängern. Grund dafür ist die steigende Zahl an Corona-Fällen. Auch das US-Außenministerium hat als Reaktion darauf seine Reisehinweise für Japan auf Stufe vier angehoben.
Südkoreas KOSPI-Index kletterte um 0,85%. Gespannt blicken die Marktteilnehmer auf die Mai-Entscheidung der Bank of Korea, die am Donnerstag bekannt gegeben werden soll.
In Australien gewann der ASX 200 0,53%. Die zweitgrößte Stadt des Landes, Melbourne, hat angesichts des jüngsten COVID-19-Ausbruchs ein Versammlungsverbot ausgesprochen.
Hongkongs Hang Seng Index erhöhte sich um 1,29%. Chinas Shanghai Composite legte um 1,66% zu, während der Shenzhen Component um 1,67% nach oben sprang.
Vertreter der US-Notenbank Fed, darunter Gouverneurin Lael Brainard, der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, und der Vorsitzende der St. Louis Fed, James Bullard, bekräftigten, dass jede Form von Inflation nur vorübergehend sei.
Bullard sagte am Montag, dass die Zentralbank nicht bereit sei, ihre Stimulus-Maßnahmen zurückzufahren. Er erwartet, dass die Inflation im Jahr 2021 und bis ins Jahr 2022 auf über 2% steigen wird.
"Wir sind noch nicht ganz so weit. Ich glaube, wir werden in den kommenden Monaten dahin kommen und dann können wir über eine Änderung der geldpolitischen Parameter sprechen. Ich denke nicht, dass wir das jetzt schon tun sollten, schließlich befinden wir uns noch in der Pandemie", sagte Bullard gegenüber Yahoo Finance.
Obwohl die Kommentare die Sorgen über die Inflation entschärften, bleiben einige Investoren skeptisch. Sie befürchten, dass die Fed gezwungen sein könnte, ihre derzeitige ultralaxe Politik früher als erwartet zu ändern, sollte sich ein Inflationsdruck aufbauen.
"Die Inflation ist ein zentrales Thema für Investoren, was Unsicherheit darüber bedeutet, was mit den Zinsen passiert", sagte Chris Ingo, Chief Investment Officer of Core Investments bei AXA Investment Managers, in einer Notiz.
"Die Renditekurven haben sich stabilisiert, aber es ist nicht ganz klar, ob erneute Inflationssorgen automatisch steilere Kurven bedeuten", heißt es weiter.
Investoren warten nun auf die Veröffentlichung des PCE-Preisindex, der von der Fed bevorzugten Messmethode für die Inflation, am Donnerstag.
Zentralbankseitig steht im Laufe des Tages die Entscheidung der Bank of Indonesia an, die Reserve Bank of New Zealand folgt einen Tag darauf.