Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Shell-Aktien (NYSE:RDSa) kletterten am Mittwoch im Handelsverlauf an der Wall Street um 3,5 %. Auslöser für den Kursanstieg war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach Third Point von Starinvestor Daniel Loeb Anteile im Wert von mehr als 500 Millionen Dollar an dem Ölkonzern hält und auf eine Aufspaltung drängt.
Das Wirtschaftsmagazin berichtete, dass der aktivistische Hedgefonds den Ölmulti in zwei Geschäftsbereiche aufteilen will - einen, der sich um die traditionelle Öl- und Gasexploration kümmert, und den anderen, der sich auf erneuerbare Energien konzentriert, die hohe Investitionen erfordern.
Ölkonzerne wie Shell (DE:RDSa), Exxon Mobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) sehen sich einem wachsenden Druck seitens der Investoren und Umweltschützer ausgesetzt, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und einen klaren Fahrplan zur Erreichung dieses Ziels vorzulegen. Europäische Unternehmen wie Shell haben im Vergleich zu ihren amerikanischen Pendants wesentlich schneller auf diese Herausforderung reagiert.
Weil das Thema ESG, was für Environment, Social und Governance steht, inzwischen in den meisten Ländern und in den Vorstandsetagen der Unternehmen eine zentrale Rolle spielt, geraten Unternehmen, die sich nicht daran halten, in Erklärungsnot gegenüber Regierungen, Aufsichtsbehörden und Aktivisten.
Erst im August hatte der weltgrößte Bergbaukonzern BHP (ASX:BHP) dem Druck der Öffentlichkeit nachgegeben und sein gesamtes Öl- und Gasgeschäft an Woodside Petroleum (OTC:WOPEY) (ASX:WPL) gegen eine Beteiligung an dem australischen Unternehmen übertragen. BHP kehrt den fossilen Brennstoffen zwar nicht endgültig den Rücken, aber es spiegelt zumindest den Druck auf diese Unternehmen wider, Schritte zu unternehmen, die ihr Engagement für den Klimaschutz unterstreichen.
Künftig wird sich BHP auf "zukunftsweisende" Rohstoffe konzentrieren - also auf Metalle und Mineralien, die für die Reduzierung von Emissionen, die Elektrifizierung von Städten und die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung entscheidend sind.