Warren Buffett gilt als einer der größten Investoren aller Zeiten. Erst kürzlich hat er seinen Nachfolger als CEO mit Greg Abel bekannt gegeben – mit 90, wohlgemerkt!
Dennoch lässt die strategische Ausrichtung von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) Schlüsse auf seine Ansichten bezüglich einer Krise zu. Hierzu braucht man nur einen Blick in den letzten Quartalsbericht des Investment-Konglomerats zu werfen.
Hohe Cashbestände in der Bilanz von Berkshire Hathaway Hier lässt sich zum 31. März 2021 eine Bilanzsumme von 884 Mrd. US-Dollar ablesen. Das Interessante ist aber, dass sich Cashbestände von 60 Mrd. US-Dollar in der Bilanz befinden. Darüber hinaus existieren kurzfristige Investments in US-Treasury-Bills im Wert von 85,4 Milliarden US-Dollar.
Addiert man diese Summen zusammen, so kommt man auf einen Wert von über 145 Mrd. US-Dollar. Er entspricht 16 % der Bilanzsumme. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 51,6 %.
Hohe Cashbestände als strategische Ausrichtung Was sich hier sehr nüchtern liest, kann man als eine strategische Ausrichtung für Krisen interpretieren. Der hohe Cashbestand ist auch ein Ausdruck der Investitionsphilosophie von Warren Buffett.
Konkret spiegeln hohe Cashbestände natürlich eine gewisse Solvenz wider. Im Gegensatz zu den Marktteilnehmern, die sich Kredite von anderen leihen, um sie an der Börse zu investieren, wählt Warren Buffett genau den umgekehrten Weg.
Er verzichtet auf Risiken und hortet Geld in Massen. Sollte die nächste Krise kommen, dann ist er wahrscheinlich einer der wenigen, die aktiv am Markt agieren können.
Genau dann, wenn die Preise fallen und die Renditen attraktiver werden, kann er sich günstig mit Aktien eindecken. Die gehebelten Marktteilnehmer müssen hingegen ihre Positionen mit einem möglichen Verlust schließen.
Warren Buffett schießt gerne weiße Elefanten Das Synonym „Weißer Elefant“ bezieht sich auf extrem seltene Investment-Gelegenheiten. Hierbei kann es sich um günstige Investments handeln, die eine langfristig attraktive Rendite versprechen.
Aufgrund der Größe von Berkshire Hathaway muss ein solches Investment natürlich eine gewisse Größe besitzen. Schaut man auf die größten Unternehmen des Kapitalmarktes, so wird hier die Auswahl schon sehr eng. Gerade einmal 45 Unternehmen besitzen am US-Kapitalmarkt eine Marktkapitalisierung von über 200 Mrd. US-Dollar (Stand: 29.7.21).
Nur noch wenige Chancen für Warren Buffett am Markt Es ist daher wenig verwunderlich, warum Warren Buffett in der Vergangenheit nur wenige größere Investments tätigen konnte. Schließlich macht es wenig Sinn, in eine Vielzahl von Unternehmen kleinere Beträge zu investieren.
Ob der Jahrhundert-Crash kommt, spielt weniger eine Rolle, wenn … Ob ein neuer Jahrhundert-Crash bevorsteht, weiß natürlich niemand. Fakt ist aber, dass an der Börse regelmäßig Crashs geschehen. Den letzten hatten wir im Frühjahr 2020 mit dem Corona-Ausverkauf gesehen.
Denkbar ist aber auch, dass der nächste Crash durch einen Anstieg von Inflation und Zinsen entstehen kann. Hier haben sich in den letzten Jahren extrem hohe Bewertungsniveau an den Märkten etabliert, die dann rein rechnerisch korrigiert werden müssen.
Die Lage an den Finanzmärkten bleibt daher spannend. Mit einer hohen Cashquote kann man aber zumindest entspannter in die Zukunft schauen und bei Bedarf flexibel agieren.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2021