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Solaraktien oder Solaranlage: Was jetzt lukrativer ist

Veröffentlicht am 09.08.2022, 12:47
Aktualisiert 09.08.2022, 13:05
© Reuters.  Solaraktien oder Solaranlage: Was jetzt lukrativer ist

Lange Zeit stockte der Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten in Deutschland und Europa. Die Regierung senkte die Fördersätze, während günstig bereitgestellte China-Importe gedrosselt wurden. Heute wäre man wahrscheinlich froh, wenn man die billigen Module in größerer Stückzahl hereingelassen hätte. Die Risiken einer drohenden Energiekrise hätte es zwar nur wenig gemindert, aber immerhin.

Dafür boomen jetzt Solaraktien. Und Besitzer von Solaranlagen machen ein richtig gutes Geschäft. Hier kommen passende Zahlen und Fakten dazu.

Wie Solaranlagen jetzt ihr Bestes geben Dank des sonnigen Wetters und des kontinuierlichen Ausbaus der installierten Kapazitäten erreichte Solarstrom im Juli einen neuen Rekord. 7,9 Mrd. Kilowattstunden (KWh), das ist eine stolze Leistung. Zum Vergleich: der Gesamtstromverbrauch lag laut BDEW im Juni bei etwa 41 Mrd. KWh.

Im ersten Halbjahr lag das Plus bei 19 %, bezogen auf den eingespeisten Strom. Dass der Anteil des Eigenverbrauchs über Energiespeicher steigt und immer mehr Haushalte mit Balkonkraftwerken und Ähnlichem selbst erzeugten Solarstrom nutzen, kommt noch hinzu. In guten Monaten kommt also rund ein Fünftel des Strommixes direkt von der Sonne. Über den Mittag auch mal rund die Hälfte.

40 % der EU-Kapazitäten sind in Deutschland installiert. Und diese Investitionen rechnen sich im Moment. Die Einspeisevergütung ist zuletzt unter Wert abgefallen, sodass vor allem die Volkswirtschaft davon profitierte. Die Sätze sollen aber mit der EEG-Novelle angehoben werden. Noch besser rentiert sich für Haushalte die Steigerung des Eigenverbrauchs in Zeiten hoher Energiepreise.

Solarfarmbetreiber haussieren Betreiber von Solarfarmen wiederum machen derzeit ein Bombengeschäft, da sie über die Direktvermarktung hohe Preise erzielen können. Kein Wunder also, dass Aktien von Solarparkbetreibern wie Encavis (ETR:ECVG) (WKN: 609500) oder 7C Solarparken (ETR:HRPKk) (WKN: A11QW6) seit vielen Monaten haussieren. Beide haben kürzlich ihre Jahresziele stark erhöht.

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Soweit die Komponentenverfügbarkeit es zulässt, wollen sie ihre Kapazitäten beschleunigt ausbauen. Den typischen Basis-Einspeisevergütungen im Bereich von 50 Euro pro MWh, die bereits einen profitablen Betrieb ermöglichen, stehen aktuell PV-Marktpreise von fast 200 Euro pro MWh gegenüber. Und das hohe Niveau lässt sich am Terminmarkt oder über Swap-Vereinbarungen auch für die absehbare Zukunft absichern.

Die Nachfrage übersteigt das Angebot Während es für Bestandsanlagen prächtig läuft, gibt es beim Ausbau Hindernisse. 7C spricht von Lieferengpässen bei Trafostationen, die den Netzanschluss verzögern. Anderswo wird der Mangel an Solarteuren beklagt. Solarhändler wiederum nehmen zum Teil keine Aufträge mehr an. Hersteller von kompakten Systemen zur Eigenversorgung werden geradezu von Anfragen überrollt.

Meyer Burger (SIX:MBTN) (WKN: A0YJZX) ist einerseits trotz erhöhter Preise restlos ausverkauft, kann aber aufgrund von anhaltenden Problemen in den Lieferketten die Produktion nicht so schnell wie geplant hochfahren.

Alle Beteiligten wollen also jetzt die installierte Kapazität beschleunigt ausweiten, können aber nicht so wie sie wollen. Wenn man bedenkt, dass ein modernes 400-Wp-Modul eine Jahresleistung von grob gerechnet 400 KWh bringt, wird klar, dass wir hier ein attraktives Instrument in der Hand haben, um uns von russischem Gas unabhängig zu machen.

Bei einem Heizwert ca. 9,8 kWh pro Liter Heizöl kann ein Hochleistungsmodul rund 40 Liter pro Jahr einsparen. Auf 25 Jahre hochgerechnet sind das 1.000 Liter. Ein Containerschiff, das vollständig mit chinesischen Solarmodule beladen ist, könnte so gerechnet mehr Energie anliefern als ein LNG-Tanker. Doch diese Potenziale lassen sich im Moment nur begrenzt ausschöpfen. Sie werden von der begrenzten Verfügbarkeit von Material und Spezialisten ausgebremst.

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Aktuell sind Aktienanlagen lukrativer als Solaranlagen Wie wir allerdings in der Autobranche gesehen haben, gleichen die dadurch erzielbaren höheren Margen das ausgebremste Umsatzwachstum mehr als aus. Von daher würde ich sagen, dass im Moment neben den Betreibern von Solarparks vor allem die Photovoltaik-Lieferanten am Drücker sind.

Verbraucher hingegen, die sich nun im letzten Moment noch gegen den drohenden Blackout absichern wollen, müssen trotz der höheren Vergütungssätze einen hohen Preis bezahlen. Wer kann, der wartet, bis in ein oder zwei Jahren der Trend zu sinkenden Preisen wieder intakt ist. Die halbe Welt arbeitet seit Längerem daran, die Lieferkettenprobleme in den Griff zu bekommen. Arg lange kann das nicht mehr dauern.

Bis dahin ist unser Geld möglicherweise besser in ausgewählten Solaraktien angelegt. Der Bedarf nach erneuerbaren Energien wird auf viele Jahre hinaus stark wachsen. Dafür werden hinzukommende Großverbraucher wie Elektromobilität, Wasserstoffwirtschaft und Wärmepumpen sorgen. Mit einem soliden Mix aus Modulherstellern, Wechselrichter-Lieferanten und Solarfarmbetreibern stehen die Chancen für lukrative Gewinne in unsere Anlageportfolios gut.

Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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