Investing.com - Wegen der Übernahme des Spieleentwicklers Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) durch den Rivalen Microsoft (NASDAQ:MSFT) in einem Rekorddeal von fast 70 Milliarden Dollar sind die Aktien von Sony (T:6758) am Mittwoch um mehr als 10 % eingebrochen.
In Tokio gaben die Papiere des japanischen Elektronikriesen bis 06.58 Uhr MEZ um 12,40 % auf 12.465 Yen ab.
Die Sony PlayStation gilt im Kampf der Konsolen gegen die von Microsoft entwickelte Xbox weithin als überlegen. Doch mit der Übernahme der Gaming-Schmiede Activision, die hinter dem Videospiel "Call of Duty" steht, stärkt Microsoft seine aggressiven Expansionspläne für den Abo-Dienst Game Pass.
Sony baute in den letzten Jahren sein Netzwerk eigener Gaming-Studios kontinuierlich aus, was sich in zahlreichen Exklusivtiteln wie der "Spiderman"-Reihe bemerkbar machte. Microsoft konnte da nicht mehr mithalten.
Mit der Übernahme von Activision durch Microsoft rolle auf Sony nun "eine gewaltige Herausforderung" zu, warnte der Marktstratege von Asymmetric Advisors, Amir Anvarzadeh, in einem Kurzkommentar.
Dass Sony sich an die neuesten Trends anpasst, belegt sein Engagement im Bereich Virtual Reality. Anfang des Monats kündigte das Unternehmen einige Teaser-Details zu seinem Headset der nächsten Generation an. Andere Marktteilnehmer, wie die Facebook-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:NASDAQ:FB), sind jedoch bereits einen Schritt weiter und investieren in das sogenannte Metaverse.
Da die PlayStation für Activision eine wesentliche Einnahmequelle darstellt, könnten mögliche Versuche von Microsoft, Titel aus Sonys Spielekonsole zu verbannen, zu einem komplexen Unterfangen werden.
Einige Branchenbeobachter glauben, dass plattformübergreifende Funktionalität ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches Metaverse ist, das es den Usern ermöglicht, ungehindert zu spielen, zu shoppen und zu arbeiten.
Die immer weiter fortschreitende Cloud-Technologie verringert außerdem die Attraktivität der sperrigen Gaming-Hardware, die bis dato das Brot- und Buttergeschäft für Sony und Microsoft war.
"Wenn Microsoft diese Games auch weiterhin für die PlayStation-Plattform anbietet, deutet das darauf hin, dass es sich langfristig für das Metaverse positionieren könnte", schrieb Jefferies-Analyst Atul Goyal in einer Kundenmitteilung.